Gesehenes
"Muss ich mir um dich Sorgen machen?" - "Das überlass ich Dir."
*soifz*
- BM out -
*soifz*
- BM out -
Black_Mage - am Montag, 2. April 2007, 23:46 - Rubrik: Gesehenes
Und wieder eine Oscar-Verleihung, bei der ich viel Geld verloren hätte, wenn ich so wahnsinnig wäre, meine Wunsch-Oscars zu wetten :)
'Babel', einer der wohl stärksten Filme der letzten Jahre, ging bis auf die Filmmusik leer aus. Das ist für sich schon enttäuschend, aber hinsichtlich der Tatsache das 'The Departed' so abgeräumt hat, schon fast eine Frechheit. Departed ist zwar ein guter Film, aber er ist lediglich ein Remake, und das asiatische Original ist noch wesentlich besser und spannender. Das Martin Scorsese sich endlich einen Oscar verdient hat mag ja schon sein, aber da hätte er ihn genauso gut 2005 für 'The Aviator' bekommen können (egal ob nun in der Kategorie 'Best Achievement in Directing' oder 'Best Motion Picture').
Departed also absolut überbewertet, aber anscheinend sind Mafia-Geschichten bei den Amis nie out. Muss auch einen Grund haben.
Enttäuscht bin ich auch irgendwie, dass Leo DiCaprio wiedermal keinen Oscar bekommen hat. In 'Blood Diamond' hat er sich für mich eindeutig als der beste aktuelle Schauspieler präsentiert, wenn man aber bedenkt, dass er seine Leistung in den letzten Jahren bei jedem Film noch ein bisschen gesteigert hat, lässt es zumindest erwarten, dass er demnächst noch eine grandiosere Darstellung bringt. Auch ein Grund zu Freude. Und dann bekommt er wohl endlich seine Auszeichnung.
Nachdem 'The Last King of Scottland' bei uns ja noch nicht läuft, ist auch schwer abzuschätzen, wie gut Forest Whitaker sich in diesem Film präsentiert. Wenn er mir nicht gefallen sollte (was eh ziemlich unwahrscheinlich ist), dann behaupte ich halt einfach, er hat den Oscar nachträglich für 'Ghost Dog' bekommen - ich liebe diesen Film :)
Hm, das die Angehaute von 'Dreamgirls' den Nebendarsteller-Award bekommen hat, irritiert mich auch irgendwie. Aber ich hab den Film ja nicht gesehen, und Cate Blanchet würde bei mir ja sowieso für alles einen Oscar bekommen. Oder eine Einladung zum Abendessen. Oder was sie sonst halt gerne hätte :) Abgesehen davon, haben sie (die Academy) in dieser Kategorie gleich zwei Babel-Nominierte verschmäht. Sehr böhse!
Achja, und das 'Children of Men' nicht den Kamera-Oscar bekommen hat ist auch eine Fehlentscheidung. Allein für die Szene im Auto, mit diesem Schwenk ... *soifz* na was soll man machen. Die Academy-Beteiligten haben halt keine Ahnung :)
Wobei die Belohnung von Pans Labyrinth in diesem Bereich natürlich große Hoffnungen in mir weckt. Schön auch, dass der in den Nebenkategorien 3 von 6 Statuen gewinnen konnte. Bin auf den Film schon sehr gespannt, und Guillermo del Toro mag ich ja wirklich sehr ...auch wenn er in Blade 2 mit der Sonnebrillen-Wurf-Szene eine der schlimmsten Szenen der Filmgeschichte zugelassen hat ;)
Besonders freu ich mich auch über die beiden Oscars die 'Eine unbequeme Wahrheit' erhalten hat. Wie ich ja schon mal betont habe : einer der wichtigsten Filme die es gibt. Unbedingt ansehen (kommt bald auf DVD)!
Also zusammengefasst: Die Academy hat keine Ahnung, Babel wurde zu wenig ausgezeichnet, Departed zu viel. Achja ..und auch erwähnenswert: kein Oscar für einen Clint Eastwood-Film. Wow.
Die Show selbst war irgendwie lahm, nicht so lustig wie in den letzten Jahren und irgendwie ..hektisch. Das einzige erwähnenswerte war diese Tanzgruppe, die hinter einer Leinwand mit Schatten Filme darstellte. Unglaublich was die da drauf hatten. Hm..ich muss mal auf youtube schauen, da gibts sicherlich Videos dazu.
So, also dann schauen wir mal was uns im laufenden Kinojahr begegnet, dass er verdient ausgezeichnet zu werden.
- BM out -
'Babel', einer der wohl stärksten Filme der letzten Jahre, ging bis auf die Filmmusik leer aus. Das ist für sich schon enttäuschend, aber hinsichtlich der Tatsache das 'The Departed' so abgeräumt hat, schon fast eine Frechheit. Departed ist zwar ein guter Film, aber er ist lediglich ein Remake, und das asiatische Original ist noch wesentlich besser und spannender. Das Martin Scorsese sich endlich einen Oscar verdient hat mag ja schon sein, aber da hätte er ihn genauso gut 2005 für 'The Aviator' bekommen können (egal ob nun in der Kategorie 'Best Achievement in Directing' oder 'Best Motion Picture').
Departed also absolut überbewertet, aber anscheinend sind Mafia-Geschichten bei den Amis nie out. Muss auch einen Grund haben.
Enttäuscht bin ich auch irgendwie, dass Leo DiCaprio wiedermal keinen Oscar bekommen hat. In 'Blood Diamond' hat er sich für mich eindeutig als der beste aktuelle Schauspieler präsentiert, wenn man aber bedenkt, dass er seine Leistung in den letzten Jahren bei jedem Film noch ein bisschen gesteigert hat, lässt es zumindest erwarten, dass er demnächst noch eine grandiosere Darstellung bringt. Auch ein Grund zu Freude. Und dann bekommt er wohl endlich seine Auszeichnung.
Nachdem 'The Last King of Scottland' bei uns ja noch nicht läuft, ist auch schwer abzuschätzen, wie gut Forest Whitaker sich in diesem Film präsentiert. Wenn er mir nicht gefallen sollte (was eh ziemlich unwahrscheinlich ist), dann behaupte ich halt einfach, er hat den Oscar nachträglich für 'Ghost Dog' bekommen - ich liebe diesen Film :)
Hm, das die Angehaute von 'Dreamgirls' den Nebendarsteller-Award bekommen hat, irritiert mich auch irgendwie. Aber ich hab den Film ja nicht gesehen, und Cate Blanchet würde bei mir ja sowieso für alles einen Oscar bekommen. Oder eine Einladung zum Abendessen. Oder was sie sonst halt gerne hätte :) Abgesehen davon, haben sie (die Academy) in dieser Kategorie gleich zwei Babel-Nominierte verschmäht. Sehr böhse!
Achja, und das 'Children of Men' nicht den Kamera-Oscar bekommen hat ist auch eine Fehlentscheidung. Allein für die Szene im Auto, mit diesem Schwenk ... *soifz* na was soll man machen. Die Academy-Beteiligten haben halt keine Ahnung :)
Wobei die Belohnung von Pans Labyrinth in diesem Bereich natürlich große Hoffnungen in mir weckt. Schön auch, dass der in den Nebenkategorien 3 von 6 Statuen gewinnen konnte. Bin auf den Film schon sehr gespannt, und Guillermo del Toro mag ich ja wirklich sehr ...auch wenn er in Blade 2 mit der Sonnebrillen-Wurf-Szene eine der schlimmsten Szenen der Filmgeschichte zugelassen hat ;)
Besonders freu ich mich auch über die beiden Oscars die 'Eine unbequeme Wahrheit' erhalten hat. Wie ich ja schon mal betont habe : einer der wichtigsten Filme die es gibt. Unbedingt ansehen (kommt bald auf DVD)!
Also zusammengefasst: Die Academy hat keine Ahnung, Babel wurde zu wenig ausgezeichnet, Departed zu viel. Achja ..und auch erwähnenswert: kein Oscar für einen Clint Eastwood-Film. Wow.
Die Show selbst war irgendwie lahm, nicht so lustig wie in den letzten Jahren und irgendwie ..hektisch. Das einzige erwähnenswerte war diese Tanzgruppe, die hinter einer Leinwand mit Schatten Filme darstellte. Unglaublich was die da drauf hatten. Hm..ich muss mal auf youtube schauen, da gibts sicherlich Videos dazu.
So, also dann schauen wir mal was uns im laufenden Kinojahr begegnet, dass er verdient ausgezeichnet zu werden.
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Black_Mage - am Montag, 26. Februar 2007, 13:45 - Rubrik: Gesehenes
Scheintod gewahrt - Schein wahren
Cooler Text, gutes Lied, geniales Video, süsse Sängerin.
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Black_Mage - am Montag, 1. Januar 2007, 22:54 - Rubrik: Gesehenes
"Eragon - Vermächtnis der Drachenreiter" ist ein Film. Ok, das war wohl auch so von den Produzenten geplant. Aber es ist eben nur ein Film. Nicht mehr, nicht weniger. Gut möglich, dass auch das so geplant war.
Ich will hier gar keine Spoiler streuen oder jemandem die Lust auf den Film nehmen, deswegen halte ich mich zurück. Aber ich muss einfach gestehen und los werden, wie schade es ist, wenn ein Film offensichtlich seinen Höhepunkt erreicht, und technisch auch wirklich ganz Top ist ..aber dieser Höhepunkt einfach nicht bei einem ankommt. Wenn der einzige Gedanke ist "Und jetzt bitte etwas Dramatik!" ..aber eben echte Dramatik, nicht das synthetische 08/15-Zeug aus der Tube.
Wenigstens hat mir Sienna Guillory wieder gefallen. In Timemachine war sie zu wenig im Bild aber ich fand sie ja in Resident Evil mit den dunklen Haaren schon wirklich sehr nett.. aber bei diesem Rot-Ton bin ich ja noch begeisterter ;) Sehr schmuck ... und kampfbereit *lach*
- BM out -
Ich will hier gar keine Spoiler streuen oder jemandem die Lust auf den Film nehmen, deswegen halte ich mich zurück. Aber ich muss einfach gestehen und los werden, wie schade es ist, wenn ein Film offensichtlich seinen Höhepunkt erreicht, und technisch auch wirklich ganz Top ist ..aber dieser Höhepunkt einfach nicht bei einem ankommt. Wenn der einzige Gedanke ist "Und jetzt bitte etwas Dramatik!" ..aber eben echte Dramatik, nicht das synthetische 08/15-Zeug aus der Tube.
Wenigstens hat mir Sienna Guillory wieder gefallen. In Timemachine war sie zu wenig im Bild aber ich fand sie ja in Resident Evil mit den dunklen Haaren schon wirklich sehr nett.. aber bei diesem Rot-Ton bin ich ja noch begeisterter ;) Sehr schmuck ... und kampfbereit *lach*
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Black_Mage - am Montag, 18. Dezember 2006, 23:23 - Rubrik: Gesehenes
Heute abend in der U6 vom Westbahnhof richtung Flodorf. Irgendwann ergattere ich doch noch einen Sitzplatz und die Chance auf ein wenig Ruhe für meine geschundenen Füsse. Die Kopfhörer sind auf und ich in Gedanken erstmal ganz wo anders.
Bis ich bemerke, dass da ein 7, 8-jähriger wie wild an der Halteschlaufe für Kinderwagen zerrt. Er hängt sich mit allem Gewicht und Verbissenheit rein. Im ersten Moment schaut das noch so aus als ob er bloß blöd rumspielt, bis mir auffällt, dass er das Ding einfach nur abreissen möchte. Oder zumindest die "Knopflöcher" der Halterungsschlaufen auszureissen würde ihm schon viel geben.
Die Leute ringsum schauen in die Luft und beim Fenster raus, aber schon mit so einer Hingabe, dass es offensichtlich ist, dass sie ihn ignorieren. Ich behalte eine Frau im Auge, die seine Mutter sein könnte, die auf ihrem Handy rumdrückt und auch ganz eindeutig keinen Blick auf ihren Junior wirft. Mich packt die Wut, dass alle so hinnehmen, wie der Kleine da die Ubahn zu ruinieren versucht. Schon klar, der Bub schafft es bestimmt nicht die Schlaufe abzureissen, aber hier geht es ums Prinzip. Wenn ihn jetzt keiner zurecht weist, wird er es mit 18 wieder probieren und dann gelingt es ihm. Dann kann er auch schon großartige andere Dinge wie Sachen anschmieren, Scheiben einschlagen und andere Leute schikanieren...
Gerade als ich aufstehen will um ihm zu sagen, dass er es bleiben lassen soll, hört er auf. Nur um es jetzt mit noch mehr Elan zu probieren und sich richtig in die Schlaufe reinzuhängen. Jedoch hat meine beinahe-Aufsteh-Bewegung kurz seine Aufmerksamkeit auf mich gelenkt und mir gelingt es mit ihm Blickkontakt aufzubauen...
...er hält dem Blick nicht lange stand. Schaut aber gleich darauf wieder her.
Lässt plötzlich den Haltegurt los und schaut zu seiner Mutter. Die schaut von ihrem Sohn zu mir und ich starre ihr ein paar Sekunden direkt in die Augen. Daraufhin packt sie ihr Handy in die Tasche und der Kleine nimmt auf ihrem Schoss platz und beide vermeiden es weiter in meine Richtung zu schauen.
Ich schätze mal, wenn ich tatsächlich aufgestanden wäre um dem Buben zu erklären, dass die Ubahn allen gehört und man mit dem Eigentum aller anders umzugehen hat, hätte mich die Mutter angefahren, dass ich mich nicht in die "Erziehung" ihres Kindes einzumischen habe. Und vielleicht gab es in dem Wagon sogar noch den einen oder anderen, der sich das selbe gedacht hat, und sich deswegen nicht getraut hat sich einzumischen. Aber genau das ist der Fehler. Es würde uns allen ziemlich gut tun, wenn wir uns ein bisschen mehr Zivilcourage zulegen würden, und wenigstens bei den Kindern versuchen sie zu mehr Rücksichtnahme und Mitdenken zu bewegen.
Als ich dann Handelskai ausgestiegen bin, und an dem Fenster vorbei gekommen bin, aus dem Mutter und Sohn gestarrt hatten, habe ich ihnen nochmal einen scharfen Blick zugeschossen, aber ihre Reaktionen leider nicht mehr gesehen. Vielleicht aber hat diese kleine Aktion ja wirklich etwas bewirkt... wäre schön.
- BM out -
PS: Achja, "Ein Freund von mir" ist ein genialer Film. Unbedingt anschauen. Danke für die Aufmerksamkeit.
Bis ich bemerke, dass da ein 7, 8-jähriger wie wild an der Halteschlaufe für Kinderwagen zerrt. Er hängt sich mit allem Gewicht und Verbissenheit rein. Im ersten Moment schaut das noch so aus als ob er bloß blöd rumspielt, bis mir auffällt, dass er das Ding einfach nur abreissen möchte. Oder zumindest die "Knopflöcher" der Halterungsschlaufen auszureissen würde ihm schon viel geben.
Die Leute ringsum schauen in die Luft und beim Fenster raus, aber schon mit so einer Hingabe, dass es offensichtlich ist, dass sie ihn ignorieren. Ich behalte eine Frau im Auge, die seine Mutter sein könnte, die auf ihrem Handy rumdrückt und auch ganz eindeutig keinen Blick auf ihren Junior wirft. Mich packt die Wut, dass alle so hinnehmen, wie der Kleine da die Ubahn zu ruinieren versucht. Schon klar, der Bub schafft es bestimmt nicht die Schlaufe abzureissen, aber hier geht es ums Prinzip. Wenn ihn jetzt keiner zurecht weist, wird er es mit 18 wieder probieren und dann gelingt es ihm. Dann kann er auch schon großartige andere Dinge wie Sachen anschmieren, Scheiben einschlagen und andere Leute schikanieren...
Gerade als ich aufstehen will um ihm zu sagen, dass er es bleiben lassen soll, hört er auf. Nur um es jetzt mit noch mehr Elan zu probieren und sich richtig in die Schlaufe reinzuhängen. Jedoch hat meine beinahe-Aufsteh-Bewegung kurz seine Aufmerksamkeit auf mich gelenkt und mir gelingt es mit ihm Blickkontakt aufzubauen...
...er hält dem Blick nicht lange stand. Schaut aber gleich darauf wieder her.
Lässt plötzlich den Haltegurt los und schaut zu seiner Mutter. Die schaut von ihrem Sohn zu mir und ich starre ihr ein paar Sekunden direkt in die Augen. Daraufhin packt sie ihr Handy in die Tasche und der Kleine nimmt auf ihrem Schoss platz und beide vermeiden es weiter in meine Richtung zu schauen.
Ich schätze mal, wenn ich tatsächlich aufgestanden wäre um dem Buben zu erklären, dass die Ubahn allen gehört und man mit dem Eigentum aller anders umzugehen hat, hätte mich die Mutter angefahren, dass ich mich nicht in die "Erziehung" ihres Kindes einzumischen habe. Und vielleicht gab es in dem Wagon sogar noch den einen oder anderen, der sich das selbe gedacht hat, und sich deswegen nicht getraut hat sich einzumischen. Aber genau das ist der Fehler. Es würde uns allen ziemlich gut tun, wenn wir uns ein bisschen mehr Zivilcourage zulegen würden, und wenigstens bei den Kindern versuchen sie zu mehr Rücksichtnahme und Mitdenken zu bewegen.
Als ich dann Handelskai ausgestiegen bin, und an dem Fenster vorbei gekommen bin, aus dem Mutter und Sohn gestarrt hatten, habe ich ihnen nochmal einen scharfen Blick zugeschossen, aber ihre Reaktionen leider nicht mehr gesehen. Vielleicht aber hat diese kleine Aktion ja wirklich etwas bewirkt... wäre schön.
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PS: Achja, "Ein Freund von mir" ist ein genialer Film. Unbedingt anschauen. Danke für die Aufmerksamkeit.
Black_Mage - am Mittwoch, 13. Dezember 2006, 00:08 - Rubrik: Gesehenes
Nach rund 6-jähriger Renovierung ist die Otto Wagner Kirche am Steinhof seit heurigem Oktober wieder begehbar. Heute war eine Führung mit anschliessendem Orgelkonzert, was ich mir zum Anlass genommen habe, mir die Kirche endlich mal anzuschauen.
Ich kannte sie bisher nämlich nur als Teilbeitrag zu einem Video aus der Schule, in dem es entweder um Jugendstil in Wien oder Otto Wagner selbst gegangen ist. Genau weiß ich das auch nimmer, ist sowieso egal. Damals hat mich das ziemlich irritiert, weil ich den Eindruck hatte, die Kirche wäre innen einfach weiß verfliest. Da merkt man, was für falsche Eindrücke im Unterricht gezeigtes Videomaterial hervor rufen kann. Seit heute weiß ich nämlich, dass es sich bei der Otto Wagner Kirche um eine der schönsten Kirchen handelt die ich kenne.
Ich bin ja eigentlich nicht so der Jugendstil-Fan, und der erste Blick auf die Kirche von außen hat mich da ja auch noch nicht so von den Socken geholt. Aber sobald man den Innenraum betritt, ändert sich das. Die Gipsgussplatten, die mit goldenen Knöpfen an der Wand gehalten werden, und sich über einem zusammen wölben, die Kolomann Moser-Glasfenster, das Altarbild, die Bankreihen ... hier greift eines ins andere und ergibt zusammen eine mehr als vollständige Komposition, die aus dieser Kirche mehr als bloß einen Sakralbau macht.
Natürlich ist es dann auch noch besonders hilfreich, wenn jemand der sich auskennt, dabei steht und es erläutert. Denn Wagners Konzept ist hier ja nicht nur auf seiner künstlerischen Vorstellung des Jugendstils aufgebaut, sondern auch auf den Auflagen, die eine Kirche auf dem Gelände einer Klinik für Geistes- und Nervenkranke mit sich bringt. Dadurch hebt sich diese Kirche aber nochmal von allen anderen Kirchen ab, denn alles ergibt einen Sinn, und berechtigt den Jugendstil als das gewählte Stilmittel. Immerhin hatte es sich die Wiener Seccesion stets zur Aufgabe gemacht, die Funktion in der Form zu berücksichtigen, und das ist hier einfach perfekt umgesetzt.
Besonders die Glasbilder in der Kuppel, die für die 4 Evangelisten stehen, haben es mir da angetan. Das zusammenwirken des weißen und des blauen Glases mit der Umgebung der Gipsgussplatten, die Darstellungen von Engel, Stier, Löwe und Adler erzeugen einfach eine eigene Dynamik. Die Kirche wirkt einfach noch strahlender und heller dadurch.
Neben der erstaunlich angenehmen Atmosphäre und dem optischen Reiz, war natürlich das Orgelkonzert auch ausschlaggebend um den Ausflug in den 14. abzurunden. Neun verschiedene Musikstücke, wobei natürlich "Stille Nacht" zum Abschluss nicht fehlen durfte, unterstützt durch den Chor und ein paar mutige Kirchenbesucher. Mir hat Pachhabels Canon in D am besten gefallen, da ich es bisher noch nie als Orgelinterpretation gehört habe. Als Streicher-Stück kennts ein jeder, aber Orgelmusik ist halt doch eine eigene Klasse :)
Ist zwar bestimmt kein Winter-Tipp, aber wer dann im Frühling mal einen netten Ausflug/Spaziergang unternehmen will, sollte sich auf den Weg zur Baumgartner Höhe machen und die frisch renovierte Otto Wagner-Kirche besichtigen. Wer sich anständig verhält, darf ja vom Steinhof problemlos wieder gehen :)
- BM out -
Ich kannte sie bisher nämlich nur als Teilbeitrag zu einem Video aus der Schule, in dem es entweder um Jugendstil in Wien oder Otto Wagner selbst gegangen ist. Genau weiß ich das auch nimmer, ist sowieso egal. Damals hat mich das ziemlich irritiert, weil ich den Eindruck hatte, die Kirche wäre innen einfach weiß verfliest. Da merkt man, was für falsche Eindrücke im Unterricht gezeigtes Videomaterial hervor rufen kann. Seit heute weiß ich nämlich, dass es sich bei der Otto Wagner Kirche um eine der schönsten Kirchen handelt die ich kenne.
Ich bin ja eigentlich nicht so der Jugendstil-Fan, und der erste Blick auf die Kirche von außen hat mich da ja auch noch nicht so von den Socken geholt. Aber sobald man den Innenraum betritt, ändert sich das. Die Gipsgussplatten, die mit goldenen Knöpfen an der Wand gehalten werden, und sich über einem zusammen wölben, die Kolomann Moser-Glasfenster, das Altarbild, die Bankreihen ... hier greift eines ins andere und ergibt zusammen eine mehr als vollständige Komposition, die aus dieser Kirche mehr als bloß einen Sakralbau macht.
Natürlich ist es dann auch noch besonders hilfreich, wenn jemand der sich auskennt, dabei steht und es erläutert. Denn Wagners Konzept ist hier ja nicht nur auf seiner künstlerischen Vorstellung des Jugendstils aufgebaut, sondern auch auf den Auflagen, die eine Kirche auf dem Gelände einer Klinik für Geistes- und Nervenkranke mit sich bringt. Dadurch hebt sich diese Kirche aber nochmal von allen anderen Kirchen ab, denn alles ergibt einen Sinn, und berechtigt den Jugendstil als das gewählte Stilmittel. Immerhin hatte es sich die Wiener Seccesion stets zur Aufgabe gemacht, die Funktion in der Form zu berücksichtigen, und das ist hier einfach perfekt umgesetzt.
Besonders die Glasbilder in der Kuppel, die für die 4 Evangelisten stehen, haben es mir da angetan. Das zusammenwirken des weißen und des blauen Glases mit der Umgebung der Gipsgussplatten, die Darstellungen von Engel, Stier, Löwe und Adler erzeugen einfach eine eigene Dynamik. Die Kirche wirkt einfach noch strahlender und heller dadurch.
Neben der erstaunlich angenehmen Atmosphäre und dem optischen Reiz, war natürlich das Orgelkonzert auch ausschlaggebend um den Ausflug in den 14. abzurunden. Neun verschiedene Musikstücke, wobei natürlich "Stille Nacht" zum Abschluss nicht fehlen durfte, unterstützt durch den Chor und ein paar mutige Kirchenbesucher. Mir hat Pachhabels Canon in D am besten gefallen, da ich es bisher noch nie als Orgelinterpretation gehört habe. Als Streicher-Stück kennts ein jeder, aber Orgelmusik ist halt doch eine eigene Klasse :)
Ist zwar bestimmt kein Winter-Tipp, aber wer dann im Frühling mal einen netten Ausflug/Spaziergang unternehmen will, sollte sich auf den Weg zur Baumgartner Höhe machen und die frisch renovierte Otto Wagner-Kirche besichtigen. Wer sich anständig verhält, darf ja vom Steinhof problemlos wieder gehen :)
- BM out -
Black_Mage - am Sonntag, 3. Dezember 2006, 16:49 - Rubrik: Gesehenes
Scheintod gewahrt - Schein wahren
Vor einigen Wochen, als der Herr Cinematograph und ich uns mal wieder über die aktuellen und kommenden Kinofilme unterhalten haben, wie wir das so oft tun, entwickelte sich folgender Dialog:
BM: "Interessiert dich Eine unbequeme Wahrheit?"
HC: "Das kommt ganz auf die Wahrheit an."
Es entsteht eine Pause, BM schaut den HC nur still an.
HC: "Ahso, der Film..."
Heute war es für mich endlich so weit, und ich habe mich nach der Arbeit noch allein ins Kino geschleppt.
Al Gore, den meisten hier als der Doch-Nicht-US-Präsident der Wahl von 2000 bekannt, ist eine der klügsten Köpfe der USA, was die Notwendigkeit des Klimaschutzes angeht. Er war bei den Ratifizierungsverhandlungen des Kyoto-Vertrags dabei, und wenn man Futurama glauben darf, ist sein Kopf im 31. Jahrhundert bei dem Thema noch immer ganz vorne dabei.
Schon vor seiner Präsidentschafts-Kanditatur 2000 war Al Gore mit Dia-Vorträgen in den USA unterwegs, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Nach der Wahlniederlage hat er seine Bemühungen nur noch mehr intensiviert und ist mit seinem Multimedia-Vortrag auch international unterwegs.
"Eine unbequeme Wahrheit" ist eigentlich eine Art Dokumentation, die große Teile von Al Gores Vortrag zeigt, ihn aber auch Abseits der Hörsäle und Veranstaltungshallen verfolgt, ein wenig aus seinem Privatleben erzählt, um ein Gefühl dafür zu erzeugen, warum ihm das Thema Klimaschutz so am Herzen liegt.
Man kann dem Film vorwerfen, dass er politisiert und vielleicht auch ein wenig auf die Gefühle der Zuschauer hinspielt wenn vom privaten Gore berichtet wird... aber schliesslich ist es der Film eines Politikers. Und ich muss sagen, ich hatte nie den Eindruck, dass der Film die Politik-Keule zu einem anderen Zweck, denn als Massnahme für eine bessere Umwelt-Politik, schwingt.
Vieles das im Film (oder eben dem Vortrag) gesagt wird, ist jedem längst bekannt. Doch die Ballung der Fakten und ihre Visualisierung, sowohl durch Abbildungen der Erde als auch durch Graphen, sowie das ständige in einen Kontext bringen mit anderen Fakten, ergeben das erschreckende Bild, das hier gezeichnet wird. Eben jene "unbequeme Wahrheit" vor der man die Augen schliessen will.
Denn die Fakten sind eines ...die Konsquenzen dazu etwas anderes.
Natürlich versucht Al Gore mit seinen Vorträgen, und auch dem FIlm, die US-Amerikaner zu mobilisieren und hat seinen Fokus auf die USA gelegt, aber er schafft es dennoch klar zu machen, wie sehr ALLE Menschen auf der Welt von der globalen Erwärmung und ihren Folgen betroffen sind. Das es sich hier nicht um ein Phänomen handelt, von dem nur gewisse Regionen oder nur gewisse Bevölkerungsschichten eine Scheibe abbekommen werden, sondern wirklich ausnahmslos JEDER Einzige. Und wenn nicht wir direkt, dann spätestens unsere Kinder...
Natürlich entlässt einen der Film nicht mit dem Gefühl der Verzweiflung, sondern viel mehr mit einem Gedanken wie "Packen wirs an. Das schaffen wir schon". Man verlässt den Kinosaal mit dem Wunsch, jeden Menschen dazu zu bringen sich diesen Film anzusehen. Pflichtprogramm an allen Schulen. 2 Mal im Jahr in jedem Fernsehkanal. Denn wirklich nur die ignorantesten unter uns kann dieses Manifest für den Klimaschutz kalt lassen.
Natürlich bin ich dem ganzen Thema offener gegenüber. Geprägter.
Ich bin in einem Einfamilienhaus aufgewachsen. Wir haben immer schon Müll getrennt. Irgendwann hat mein Dad dann auf Erdwärmeheizung und Solar-Energie zur Warmwassererzeugung als Zusatz umgestellt. Geld in Windenergieanlagen investiert (nicht bloß wegen der Rendite). Das Auto verkauft und bei Car-Sharing mitgemacht. Ich habe nie den Führerschein gemacht, zum Teil weil ich es in der Stadt für eine unnötige Umweltbelastung halte. Bin schon von jeher ein Fan des "öffentlichen Netzes". Grün-Wähler halt.
Ich bin kein Naturverbundener Mensch. Ich sitz zwar gern in einem Park oder so, aber ich arbeite nicht gerne mit Erde, mit Pflanzen. Ich sehe es als der Natur gutes Recht an den Menschen zu vernichten, der Planet als solcher und Leben darauf wird nicht untergehen deswegen. Aber ich fände es nunmal eine Schande, wenn die Menschheit aus Arroganz und Blindheit mit ihrem Raubbau und ihrer Verpestung so fortfährt, sich ihr eigenes Grab schaufelt. Da sollten wir doch wirklich drüber stehen, aus Prinzip.
Ich denke, dass sich die Leute, die über diese Problematik bescheid wissen, und sie sich zu Herzen nehmen, sich den Film sowieso anschauen.
Aber wenn in meiner Leserschaft irgendjemand ist, der meint, dass die globale Erwärmung nur ein blöder Schmäh ist, oder der glaubt, "einer alleine kann eh nix dagegen tun" oder eine andere Ausrede hat um faul auf seinem Arsch sitzen zu bleiben, dann bitte ich denjenigen sich die 5, 6 Euro zu gönnen und ins Kino zu gehen und sich den Film anschauen, solange er noch läuft. Du wirst es nicht bereuen, und kannst nachher wenigstens behaupten das diese Kinokarte dein Beitrag zum Umweltschutz ist.
- BM out -
BM: "Interessiert dich Eine unbequeme Wahrheit?"
HC: "Das kommt ganz auf die Wahrheit an."
Es entsteht eine Pause, BM schaut den HC nur still an.
HC: "Ahso, der Film..."
Heute war es für mich endlich so weit, und ich habe mich nach der Arbeit noch allein ins Kino geschleppt.
Al Gore, den meisten hier als der Doch-Nicht-US-Präsident der Wahl von 2000 bekannt, ist eine der klügsten Köpfe der USA, was die Notwendigkeit des Klimaschutzes angeht. Er war bei den Ratifizierungsverhandlungen des Kyoto-Vertrags dabei, und wenn man Futurama glauben darf, ist sein Kopf im 31. Jahrhundert bei dem Thema noch immer ganz vorne dabei.
Schon vor seiner Präsidentschafts-Kanditatur 2000 war Al Gore mit Dia-Vorträgen in den USA unterwegs, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Nach der Wahlniederlage hat er seine Bemühungen nur noch mehr intensiviert und ist mit seinem Multimedia-Vortrag auch international unterwegs.
"Eine unbequeme Wahrheit" ist eigentlich eine Art Dokumentation, die große Teile von Al Gores Vortrag zeigt, ihn aber auch Abseits der Hörsäle und Veranstaltungshallen verfolgt, ein wenig aus seinem Privatleben erzählt, um ein Gefühl dafür zu erzeugen, warum ihm das Thema Klimaschutz so am Herzen liegt.
Man kann dem Film vorwerfen, dass er politisiert und vielleicht auch ein wenig auf die Gefühle der Zuschauer hinspielt wenn vom privaten Gore berichtet wird... aber schliesslich ist es der Film eines Politikers. Und ich muss sagen, ich hatte nie den Eindruck, dass der Film die Politik-Keule zu einem anderen Zweck, denn als Massnahme für eine bessere Umwelt-Politik, schwingt.
Vieles das im Film (oder eben dem Vortrag) gesagt wird, ist jedem längst bekannt. Doch die Ballung der Fakten und ihre Visualisierung, sowohl durch Abbildungen der Erde als auch durch Graphen, sowie das ständige in einen Kontext bringen mit anderen Fakten, ergeben das erschreckende Bild, das hier gezeichnet wird. Eben jene "unbequeme Wahrheit" vor der man die Augen schliessen will.
Denn die Fakten sind eines ...die Konsquenzen dazu etwas anderes.
Natürlich versucht Al Gore mit seinen Vorträgen, und auch dem FIlm, die US-Amerikaner zu mobilisieren und hat seinen Fokus auf die USA gelegt, aber er schafft es dennoch klar zu machen, wie sehr ALLE Menschen auf der Welt von der globalen Erwärmung und ihren Folgen betroffen sind. Das es sich hier nicht um ein Phänomen handelt, von dem nur gewisse Regionen oder nur gewisse Bevölkerungsschichten eine Scheibe abbekommen werden, sondern wirklich ausnahmslos JEDER Einzige. Und wenn nicht wir direkt, dann spätestens unsere Kinder...
Natürlich entlässt einen der Film nicht mit dem Gefühl der Verzweiflung, sondern viel mehr mit einem Gedanken wie "Packen wirs an. Das schaffen wir schon". Man verlässt den Kinosaal mit dem Wunsch, jeden Menschen dazu zu bringen sich diesen Film anzusehen. Pflichtprogramm an allen Schulen. 2 Mal im Jahr in jedem Fernsehkanal. Denn wirklich nur die ignorantesten unter uns kann dieses Manifest für den Klimaschutz kalt lassen.
Natürlich bin ich dem ganzen Thema offener gegenüber. Geprägter.
Ich bin in einem Einfamilienhaus aufgewachsen. Wir haben immer schon Müll getrennt. Irgendwann hat mein Dad dann auf Erdwärmeheizung und Solar-Energie zur Warmwassererzeugung als Zusatz umgestellt. Geld in Windenergieanlagen investiert (nicht bloß wegen der Rendite). Das Auto verkauft und bei Car-Sharing mitgemacht. Ich habe nie den Führerschein gemacht, zum Teil weil ich es in der Stadt für eine unnötige Umweltbelastung halte. Bin schon von jeher ein Fan des "öffentlichen Netzes". Grün-Wähler halt.
Ich bin kein Naturverbundener Mensch. Ich sitz zwar gern in einem Park oder so, aber ich arbeite nicht gerne mit Erde, mit Pflanzen. Ich sehe es als der Natur gutes Recht an den Menschen zu vernichten, der Planet als solcher und Leben darauf wird nicht untergehen deswegen. Aber ich fände es nunmal eine Schande, wenn die Menschheit aus Arroganz und Blindheit mit ihrem Raubbau und ihrer Verpestung so fortfährt, sich ihr eigenes Grab schaufelt. Da sollten wir doch wirklich drüber stehen, aus Prinzip.
Ich denke, dass sich die Leute, die über diese Problematik bescheid wissen, und sie sich zu Herzen nehmen, sich den Film sowieso anschauen.
Aber wenn in meiner Leserschaft irgendjemand ist, der meint, dass die globale Erwärmung nur ein blöder Schmäh ist, oder der glaubt, "einer alleine kann eh nix dagegen tun" oder eine andere Ausrede hat um faul auf seinem Arsch sitzen zu bleiben, dann bitte ich denjenigen sich die 5, 6 Euro zu gönnen und ins Kino zu gehen und sich den Film anschauen, solange er noch läuft. Du wirst es nicht bereuen, und kannst nachher wenigstens behaupten das diese Kinokarte dein Beitrag zum Umweltschutz ist.
- BM out -
Black_Mage - am Montag, 6. November 2006, 23:54 - Rubrik: Gesehenes
Scheintod gewahrt - Schein wahren
Gestern war für mich der Startschuss in die heurige Viennale-Saison mit Aki Kaurismäkis "Lichter der Vorstadt". Es handelt sich dabei um den abschliessenden Teil seiner sogenannten "Loser"-Trilogie. Der Film selbst ist natürlich wieder sehr gut erzählt und noch ein Stück trostloser als die vorherigen Teile.
Die Handlung folgt dem Wachmann Koistinen, ein typischer Einzelgänger, der, von seinen Kollegen ausgegrenzt, davon träumt seine eigene Überwachunsgfirma zu gründen. Eines Tages spricht ihn Mirja an und fordert ihn auf, sie auf ein Date einzuladen. Doch Mirja ist lediglich die Femme Fatale die ein fieser Geschäftsmann auf Koistinen angesetzt hat, in einem Spiel, in dem es um mehr als bloß einen Juwelenraub geht...
Mit diesem Film Noir-Hintergrund und den dazu gehörigen Versatzstücken sowie der Alltagstristesse von Koistinens Leben ergibt sich eine traurige Komposition, deren Eindruck durch die im Hintergrund erklingende finnische Volksmusik nur noch verstärkt wird. Man baut eine geradezu positivistische Einstellung zur eigenen Existenz auf, wenn man Koistinen dabei zusehen kann, wie er lethargisch, mit leerem Blick und hängenden Schultern dabei zu sieht, wie sein Leben den Bach runtergeht.
Kurzum, ein gelunger Film. Ein perfekter Einstand in die heurige Viennale. Und dann war da noch die an den Film anschliessende Fragesession mit Maria Järvenhelmi, der Hauptdarstellerin in "Laitakaupungin valot", wie der finnische Originaltitel lautet.
Während die Mirja im Film ziemlich ruhig und verschlossen, meist mit starrem Blick nach vorne, gute Miene zum bösen Spiel mit Koistinen machte, bildete Maria Järvenhelmi im Gartenbaukino einen völligen Kontrast. Da den Zuschauer, noch völlig in Gedanken dem Film nachhängend, erst keine Fragen eingefallen sind, hat sie einfach locker drauf losgeplaudert. Und schon nach wenigen Sätzen kommt die Frage auf: "Was zahlt das finnische Tourismusamt dieser Frau?" Die Antwort liegt einem auf der Zunge: "Zu wenig!"
Frau Järvenhelmi erzählt ganz offen, dass die Aki Kaurismäki-Filme eigentlich die wahre Seele Finnlands sehr genau trifft, weil die Finnen alle sehr einsame und ruhige Typen sind. Wirklich gesprächig wäre ein Finne erst nach 10 Bier.
Außerhalb der drei Sommermonate wäre es in Finnland sowieso nur öde, und es lohnt sich gar nicht wirklich nach Finnland zu kommen. Auf die Frage warum im Ausland eigentlich außer Aki Kaurismäki kein finnischer Regiseur bekannt sei, war ihre Antwort einfach nur, dass die meisten finnischen Filme einfach schlecht seien und es kaum kreative Regisseure in Finnland gäbe.
Es versteht sich von selbst, dass soviel Offenheit mit viel Gelächter und Applaus vergütet wurde. Dieses Q&A mit Maria Järvenhelmi hat das Film-Erlebnis um "Licht der Vorstadt" wunderbar abgerundet, dafür muss man den Viennale-Organisatoren wirklich gratulieren!
So..und ich werde mal meinen Helsinki-Aufenthalt auf unbekannte Zeit verschieben.. ;)
- BM out -
Die Handlung folgt dem Wachmann Koistinen, ein typischer Einzelgänger, der, von seinen Kollegen ausgegrenzt, davon träumt seine eigene Überwachunsgfirma zu gründen. Eines Tages spricht ihn Mirja an und fordert ihn auf, sie auf ein Date einzuladen. Doch Mirja ist lediglich die Femme Fatale die ein fieser Geschäftsmann auf Koistinen angesetzt hat, in einem Spiel, in dem es um mehr als bloß einen Juwelenraub geht...
Mit diesem Film Noir-Hintergrund und den dazu gehörigen Versatzstücken sowie der Alltagstristesse von Koistinens Leben ergibt sich eine traurige Komposition, deren Eindruck durch die im Hintergrund erklingende finnische Volksmusik nur noch verstärkt wird. Man baut eine geradezu positivistische Einstellung zur eigenen Existenz auf, wenn man Koistinen dabei zusehen kann, wie er lethargisch, mit leerem Blick und hängenden Schultern dabei zu sieht, wie sein Leben den Bach runtergeht.
Kurzum, ein gelunger Film. Ein perfekter Einstand in die heurige Viennale. Und dann war da noch die an den Film anschliessende Fragesession mit Maria Järvenhelmi, der Hauptdarstellerin in "Laitakaupungin valot", wie der finnische Originaltitel lautet.
Während die Mirja im Film ziemlich ruhig und verschlossen, meist mit starrem Blick nach vorne, gute Miene zum bösen Spiel mit Koistinen machte, bildete Maria Järvenhelmi im Gartenbaukino einen völligen Kontrast. Da den Zuschauer, noch völlig in Gedanken dem Film nachhängend, erst keine Fragen eingefallen sind, hat sie einfach locker drauf losgeplaudert. Und schon nach wenigen Sätzen kommt die Frage auf: "Was zahlt das finnische Tourismusamt dieser Frau?" Die Antwort liegt einem auf der Zunge: "Zu wenig!"
Frau Järvenhelmi erzählt ganz offen, dass die Aki Kaurismäki-Filme eigentlich die wahre Seele Finnlands sehr genau trifft, weil die Finnen alle sehr einsame und ruhige Typen sind. Wirklich gesprächig wäre ein Finne erst nach 10 Bier.
Außerhalb der drei Sommermonate wäre es in Finnland sowieso nur öde, und es lohnt sich gar nicht wirklich nach Finnland zu kommen. Auf die Frage warum im Ausland eigentlich außer Aki Kaurismäki kein finnischer Regiseur bekannt sei, war ihre Antwort einfach nur, dass die meisten finnischen Filme einfach schlecht seien und es kaum kreative Regisseure in Finnland gäbe.
Es versteht sich von selbst, dass soviel Offenheit mit viel Gelächter und Applaus vergütet wurde. Dieses Q&A mit Maria Järvenhelmi hat das Film-Erlebnis um "Licht der Vorstadt" wunderbar abgerundet, dafür muss man den Viennale-Organisatoren wirklich gratulieren!
So..und ich werde mal meinen Helsinki-Aufenthalt auf unbekannte Zeit verschieben.. ;)
- BM out -
Black_Mage - am Sonntag, 15. Oktober 2006, 15:27 - Rubrik: Gesehenes
Man kann die Franzosen für vieles hassen - und bei den Göttern, das tue ich - aber für eines bestimmt nicht. Ihre Filme.
Es sind Filme wie "Science of sleep" weswegen ich so gerne ins Kino gehe und mir auch oft absoluten Schrott anschaue. Es ist ihre Bildsprache, ihre Erzählweise, ihre Themen, ihre Charaktäre. Genauso muss Kino sein ... fantastisch und aufregend, stimulierend und erleuchtend.
Filme bei denen man noch minutenlang den Credits beim Vorbeiziehen zuschauen kann, weil noch ein Stückchen von einem im Film festhängt... sie sind viel zu selten.
Es sind solche Filme, nachdenen ich daran glaube den Franzosen vergeben zu können...
- BM out -
Es sind Filme wie "Science of sleep" weswegen ich so gerne ins Kino gehe und mir auch oft absoluten Schrott anschaue. Es ist ihre Bildsprache, ihre Erzählweise, ihre Themen, ihre Charaktäre. Genauso muss Kino sein ... fantastisch und aufregend, stimulierend und erleuchtend.
Filme bei denen man noch minutenlang den Credits beim Vorbeiziehen zuschauen kann, weil noch ein Stückchen von einem im Film festhängt... sie sind viel zu selten.
Es sind solche Filme, nachdenen ich daran glaube den Franzosen vergeben zu können...
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Black_Mage - am Mittwoch, 11. Oktober 2006, 22:26 - Rubrik: Gesehenes
Scheintod gewahrt - Schein wahren
Frage: Stell Dir vor, Du marschierst durch die Wüste und siehst plötzlich vor Dir eine Schlange. Was machst Du?
Antwort: Ich stell mich hinten an.
Es schaut fast so aus, als ob ich mich ganz an dem schlechten Witz da oben orientiere. Denn heute war Erstverkaufstag der heurigen Viennale-Tickets, und der Andrang war wie immer immens.
Da das Ticket Office ab 10 Uhr öffnen sollte, war ich bereits um 9 Uhr 45 dort, falls ich nicht der Erste sein sollte. Ich war auch nicht der Erste. Als ich hingekommen bin, hatte die Schlange bereits den Zebrastreifen über die Wollzeile erreicht. In den 3 Minuten, die ich am Bankomaten verbracht habe, sind nochmal genug Leute dazu geströmt, dass die Schlange einen Knick, die Wollzeile raufgemacht hatte.
Als dann das Ticket Office endlich seine Pforten für die kinogeilen Massen öffnete, gab es einen schönen großen Ruck in der Schlange ...und das war es dann auch schon für die nächste Zeit.
Um das spannende Thema zu beschleunigen, hier ein Kurzabriss:
Als der Herr Cinematograph (der normalerer Weise für die Viennale Tickets verantwortlich ist) um 12:15 angerufen hat, war ich schon auf Höhe des roten Viennale V in der Auslage. Als er 40 Minuten später vor Ort eingetroffen war, schon einen halben Meter weiter.
Um 14:30 sind wir dann mit unseren Tickets in der Hand endlich aus dem Ticket-Office rausgekommen.
Mehr als 4 1/2 Stunden wartend auf der Straße rumstehen ... jeder braucht ein Hobby. Der Anfang wurde ja noch durch Frühstückssackerln von A1, ein Croissant und ein kleines Packerl Schokomilch, versüsst. Am Anfang war es auch noch angenehm in der Sonne zu stehen. Irgendwann ist aber der nette Anfang vergessen. Dafür setzt eine Art Verbrüderung mit den Umstehenden ein, die am Handy Verabredungen absagen müssen oder Leute zur psychischen Unterstützung oder als Ersatz-Warter herbei rufen.
Der Mühe Lohn: Bis auf "Bobby" der nur ein einziges Mal läuft, und dementsprechend nach über 4 Stunden ausverkauft war, haben wir alle Wunschtickets bekommen. Somit darf ich heuer 9 Mal in die Viennale Kinos pilgern. Eine persönliche Rekordzahl, denn bisher haben wir die Karten nie am ersten Tag gekauft, und so viele Filme versäumt.
Nächstes Jahr darf sich aber wieder der Herr Cinematograph anstellen. Da Fahrt die Ubahn drunter, ich tu mir das bestimmt nicht mehr an :)
Und jetzt bastle ich mir ein Tshirt: "I survived Viennale 06 Erstverkaufstag"
- BM out -
Antwort: Ich stell mich hinten an.
Es schaut fast so aus, als ob ich mich ganz an dem schlechten Witz da oben orientiere. Denn heute war Erstverkaufstag der heurigen Viennale-Tickets, und der Andrang war wie immer immens.
Da das Ticket Office ab 10 Uhr öffnen sollte, war ich bereits um 9 Uhr 45 dort, falls ich nicht der Erste sein sollte. Ich war auch nicht der Erste. Als ich hingekommen bin, hatte die Schlange bereits den Zebrastreifen über die Wollzeile erreicht. In den 3 Minuten, die ich am Bankomaten verbracht habe, sind nochmal genug Leute dazu geströmt, dass die Schlange einen Knick, die Wollzeile raufgemacht hatte.
Als dann das Ticket Office endlich seine Pforten für die kinogeilen Massen öffnete, gab es einen schönen großen Ruck in der Schlange ...und das war es dann auch schon für die nächste Zeit.
Um das spannende Thema zu beschleunigen, hier ein Kurzabriss:
Als der Herr Cinematograph (der normalerer Weise für die Viennale Tickets verantwortlich ist) um 12:15 angerufen hat, war ich schon auf Höhe des roten Viennale V in der Auslage. Als er 40 Minuten später vor Ort eingetroffen war, schon einen halben Meter weiter.
Um 14:30 sind wir dann mit unseren Tickets in der Hand endlich aus dem Ticket-Office rausgekommen.
Mehr als 4 1/2 Stunden wartend auf der Straße rumstehen ... jeder braucht ein Hobby. Der Anfang wurde ja noch durch Frühstückssackerln von A1, ein Croissant und ein kleines Packerl Schokomilch, versüsst. Am Anfang war es auch noch angenehm in der Sonne zu stehen. Irgendwann ist aber der nette Anfang vergessen. Dafür setzt eine Art Verbrüderung mit den Umstehenden ein, die am Handy Verabredungen absagen müssen oder Leute zur psychischen Unterstützung oder als Ersatz-Warter herbei rufen.
Der Mühe Lohn: Bis auf "Bobby" der nur ein einziges Mal läuft, und dementsprechend nach über 4 Stunden ausverkauft war, haben wir alle Wunschtickets bekommen. Somit darf ich heuer 9 Mal in die Viennale Kinos pilgern. Eine persönliche Rekordzahl, denn bisher haben wir die Karten nie am ersten Tag gekauft, und so viele Filme versäumt.
Nächstes Jahr darf sich aber wieder der Herr Cinematograph anstellen. Da Fahrt die Ubahn drunter, ich tu mir das bestimmt nicht mehr an :)
Und jetzt bastle ich mir ein Tshirt: "I survived Viennale 06 Erstverkaufstag"
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Black_Mage - am Samstag, 30. September 2006, 16:47 - Rubrik: Gesehenes
Scheintod gewahrt - Schein wahren