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Ich habe „Kingdom of Heaven”/"Königreich der Himmel", als er 2005 in den Kinos war, verpasst und es danach nie geschafft ihn mir anzuschauen. Stand halt immer auf der Liste dieser Filme, die ich irgendwann nachholen würde. Nachdem einer meiner abonnierten Youtube-Kanäle ein Essay dazu rausgebracht hat, und ich mir den Film nicht über dieses Video spoilern wollte, war es dann gestern so weit.
So habe ich also ein 2 1/2 Stunden Epos geschaut, damit ich mir jetzt ein 15 Minuten-Video anschauen kann.

Der Film ist gut und portraitiert das, was ich über das Mittelalter und die Kreuzzüge weiß, wieder.
…bis auf die letzten 5 Minuten (Spoileralert), in denen die Königin von Tripolis und Akon, Ehefrau des Königs von Zypern, mit dem Schmied ins französische Bauerndorf zieht, in dem er seinen Bruder erschlagen hat. …wait, what?
Ist Hollywood nicht bewusst, dass sie sich mit so einem Ende jede Glaubwürdigkeit für die vorangehenden Stunden nehmen?

Es war aber nicht die einzige Sache die mich gestern stutzig gemacht hat.
Da ich den Film notgedrungen über irgendeine Streamingseite angeschaut habe, hatte ich einen Haufen Pop-ups wegzuklicken. Sportwetten, Clickbait-Seiten, Gewinnspiele …und eine Seite mit jungen Frauen, die außer ihrem Smartphone nix anhaben.
Es gab 2 ganz konkrete Gründe warum ich die Seite nicht gleich weggeklickt habe. …und nein, es war nicht das was man gerade glauben könnte. Es lag am Text der mir da ins Wegklicken reingegrätscht ist.

„Welche dieser 4 Damen möchten Sie ficken?“ fragt die Webseite nämlich.

Das ist jetzt nur meine Befindlichkeit, aber weder sind (hoffentlich) 18 – 22-jährige Frauen die sich nackt vor dem Spiegel fotografieren Damen, noch „fickt“ man Damen. Man muss nicht zwingend „Liebe machen“ (was sowieso irgendwo zwischen Handwerkskunst und Kitschroman angesiedelt ist), damit das auch mit Damen funktioniert. Es gibt ja doch noch ein paar weniger derbe Ausdrücke und Euphemismen dafür.

Der zweite Grund, und der war schwerwiegender als jede semantische Herausforderung, war die mathematische Aufgabenstellung.
Denn statt 4 Damen (ich will jetzt nicht über den Damenstatus der Selfie-Models diskutieren) waren da nur 3 im Bild. Ich habe extra nachgezählt. Selbst als ich alle Brüste addiert und durch 2 dividiert hatte, war in der ganzen Rechnung keiner 4er zu finden.

Am Ende konnte ich mich zu keiner Entscheidung durchringen. Was wenn die vierte (nicht aufscheinende) Dame (jetzt ist es schon egal, und ich kann bei dem Ausdruck bleiben), eigentlich die gewesen wäre, die ich klicken (was eigentlich treffender ist, wenn wir uns ehrlich sind) wollte? Wie soll ich da ruhigen Gewissens meinen, äh.. Mauszeiger, auf eine der Anderen (ich sage jetzt bestimmt nicht mehr Damen!) richten? Unverantwortlich.

Ich will jetzt nicht sagen, dass mich diese Frage in etwa so lange beschäftigt hat, wie das epochale Kreuzfahrer-Stück.
Aber fällt euch auf, wie viel Text ich hier für „Kingdom of Heaven“ zusammengekratzt habe?

- BM out -

Ich bin bestimmt nicht der einzige hier, der sich oft auf etwas freut oder auf etwas wartet, und dann darauf vergisst. Also das neue Buch eines bevorzugten Schriftstellers, das Erscheinen einer neuen Platte oder auch eines ganz besonderen Films.

Wenn dann die Erinnerung zurückkehrt, dass man eigentlich total unruhig wartet, und man feststellt, dass es das gewünscht Ding bereits (seit längerem) gibt, hat man auf der einen Seite natürlich große Freude ...und auf der anderen Seite ist man ein bisschen traurig, weil man es eigentlich schon lange genießen könnte und natürlich weil man das tolle Ding vergessen hat.

Ist mir dieser Tage wieder passiert, als ich mich an Justice erinnert habe. Hatte mehr oder weniger zufällig Musik von ihnen laufen und nachgeschaut, ob es was gibt. Da ist tatsächlich letztes Jahr etwas Neues rausgekommen! Zu meiner Ehrenrettung: es sind 5 Jahre zwischen dem davorliegenden Album vergangen, da kann man schon ruhig mal aufs Warten vergessen.

Ich hab das Album dann natürlich gleich mal "blind" gekauft und lasse es seither quasi ohne Pause laufen. Es ist wirklich gut und geht wie Öl die Gehörgänge runter. Ich will mich also gar nicht über die Qualität des Albums beschweren.

Aber.

Die Musik ist extrem tanzbar und popig. Tanzbar waren die anderen beiden Alben auch, aber nicht so ...bunt wie Woman jetzt. In meiner Wahrnehmung war schon Audio Video Disco 'popiger' als Cross, auch wenn ich es beim jetzt kritisch reinhören, nicht so genau auf den Punkt bringen kann.

(Vor allem gibt es aber auf Woman keinen Titel wie "Stress". Ich weiß noch, dass ich einen richtigen Schweißausbruch und beschleunigten Puls hatte, als ich dieses Lied das erste Mal gehört hatte. Das war so ein richtiger WTF?!-Moment.
In aller Fairness, es gab auch auf Audio Video Disco kein Lied, dass diesen Effekt auf mich hatte. )

Nachdem mir Woman deutlich bunter vorkam als seine beiden Vorgänger, habe ich mir jetzt nochmals alle 3 Alben genau angehört. Was mir dabei aber tatsächlich aufgefallen ist, ist weniger die Weiterentwicklung von Justice, sondern die Ähnlichkeit zwischen "Woman" und "Random Access Memory" von Daft Punk.

Jetzt nicht die Ähnlichkeit der einzelnen Lieder, sondern die Grundstimmung und vor allem, wie sich die Alben zu ihren jeweiligen Vorgängern unterscheiden.
RAM war ein unglaublich popiges Album und hatte so viele Lieder, die man einfach im Radio oder in der Disco laufen lassen konnte. Und damit meine ich noch nicht mal "Get Lucky", das ja tatsächlich 38 Wochenlang die Ö3 Top 40 angeführt hat.

Es wird schon seine Gründe haben, warum zwei französische Electro-Gruppen (die lange Zeit den gleichen Produzenten hatten) eine ähnliche Entwicklung erleben. Mich hat es dennoch ein wenig überrascht.

Wenn es jemanden gibt, der nicht so glücklich drüber ist, dann sind es die Nachbarn unter mir. Das ist mein Stichwort wieder die Kopfhörer aufzusetzen. Vorm PC mit den Füßen wippen reicht nicht!

- BM out -

PS: Ich habe jetzt zum dritten Mal den Link im letzten Absatz getauscht. Ich kann mich noch nicht mal entscheiden, welches Lied am besten das Album wiederspiegelt. :D

Vor einigen Wochen ist ein Palmers Plakat in deren Auslage aufgetaucht, in das ich mich sofort verliebt habe. Die Frau darauf so toll, dass ich gar nicht mitbekommen habe was sie anhat und wie wenig davon. So hübsch.
Ich habe Um- und Unwege auf mich genommen, um täglich dran vorbei zu gehen.

Gerade als ich dabei war mich darüber zu informieren, ob man eine Partnerschaft mit einem Plakat eintragen lassen kann, verschwand es. Einfach so und über Nacht ...oder auch im Laufe eines Arbeitstags.
Meine Pläne gemeinsame Interessen, zB Papierschöpfen auszuleben dahin.
Mein Herz ist ein bisschen gebrochen, aber so ist das oft mit Plakaten.

Dann ist sie dieser Tage wieder aufgetaucht! Was für eine Freude! <3

...und heute Abend war sie wieder weg! </3

Palmers! Hör auf mit meinen Gefühlen zu spielen!

- BM out -

Grundsätzlich muss man Marvel/ Disney gratulieren. Sie haben es geschafft das zuvor mäßig erfolgreiche Genre der Superheldenfilme gesellschaftsfähig zu machen. Dazu haben sie ihre Helden einem Realitätscheck unterzogen und ernsthafte Filme mit ihnen gemacht. Dabei die Filme aufeinander referenziert, in den Post-Credit Scenes die nächsten Filme angedeutet und dann die einzelnen Fäden in den Avenger-Filmen zusammen laufen lassen. Das ganze haben sie in „Phasen“ eingeteilt und mit fixen Releaseterminen auf eine Zeitleiste bis ins Jahr 2020 oder so vorausgeplant.
Nicht jeder Film war ein Hit, nicht jeder inhaltlich auf der gleichen Höhe. Dennoch alle finanziell erfolgreich. Eine beachtliche Leistung.

Mit der Zeit wurde das aber langweilig und erschöpfend. Natürlich ging man auch noch in den nächsten Film, aber dem Ding ging einfach die Luft aus.
Vor allem die Thor-Filme waren dabei keine Hilfe.

Einen Tech-Billionär in Roboterrüstung kann man erklären. Ein steroidgepushter Soldat ist nachvollziehbar. Beim Experiment strahlenverseuchte Wissenschaftler sind uns (zumindest ohne große, grüne Wutmonster) leider nicht neu. Ein mythologischer Donner-Gott mit Zauberhammer? Der Spagat ist dann doch recht weit, um so jemanden in die Realität zu verankern ohne die Comicwurzeln zu verlieren.
Meiner Meinung nach sind sie da auch gescheitert.

Der erste Film lebt von der Naivität und (positiv gezeichneten) Überheblichkeit des auf die Erde verbannten Thor und dem erstmaligen Beweis für die Welt, dass es Außerirdische gibt. Wie die anderen Filme der Phase 1 stellt er auch alle wichtigen Figuren auf, bietet aber sonst nicht viel mehr. In der Wüste spielend ist der Film ziemlich braun, wenn auch sonnig. Der zweite Film ist wohl der schwächste aller Marvelfilme, und ohne jetzt wirklich nachzudenken, fällt mir nichts bemerkenswertes aus dem Film ein. In allen Szenen an die ich mich erinnere ist der Thor 2 entsprechend dem Unterittel „Dark World“/“Dark Kingdom“ in grau und braun gehalten und düster ausgeleuchtet.

Der Begriff der Marvelmüdigkeit kam bestimmt schon vor Thor 2 auf, aber für mich markiert er den Punkt, ab dem ich das erste Mal laut geseufzt habe, als ich einen Marvel-Trailer im Kino gesehen habe.
Dann kamen mit den Guardians of the galaxy und später Antman Filme raus, die lustiger und bunter waren, als die Ironmans und Captain Americas. Das half nicht nur die Marvelmüdigkeit zu vertreiben, sondern ermöglichte den nun im Kino angelaufenen dritten Thor-Film.
Und was für ein Film das ist.

Bereits der erste Trailer, mit „Immigrant Song“ im Hintergrund und Neonschriftzug im Titel, hat versprochen, dass wir hier nicht wieder in grau/brau getaucht werden. Hier wurde ein Comic-Spektakel versprochen. Der Film ist nicht nur bunt und lebhaft, er ist lustig und unterhaltsam. Der Humor steckt nicht (nur) in flottem Wortwechsel wie bei Iron Man sondern ist sehr visuell. Die Interaktion zwischen den Charakteren. Manchmal nur ein Blick oder ein Schnitt.
Es ist bestimmt der lustigste Marvel-Film seither und äußerst kurzweilig. Seit Tagen überlege ich, ob ich nicht gleich nochmal ins Kino gehe…

Es ist ein Jammer, dass es mit Black Panther nächstes Jahr wieder zurück in die Marvel-Realität geht.

- BM out -

 

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