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Instant Messaging ist nichts Neues. ICQ und Skype kennen wir schon seit über 15 Jahren, MSN-Messanger ist schon lange tot und ich habe bestimmt irgendwas vergessen. IM’s sind aber mittlerweile nicht auf den Desktop beschränkt, sondern haben natürlich ihre Heimat längst auf den Smartphones gefunden, wo allen voran die Datensammel-Plattform Whatsapp bereits 1 Milliarde Nutzer hat. Es gibt einige jüngere Mitspieler in dem Feld, unter anderem Telegram, dem ich mein Vertrauen schenke, während wir im Büro Slack für die Zusammenarbeit nutzen.
Instant Messaging hat die SMS abgelöst und unsere Kommunikation verändert und vor allem wieder auf Bildchen reduziert. Die alten Ägypter würden sich freuen.

Warum ich das gerade thematisiere?
Nur wenige meiner Freunde nutzen Telegram und somit schreibe ich immer noch SMS. Da ich monatlich 1000 davon ohne Extrakosten verschicken kann, mache ich mir heute keine Sorgen mehr, wenn ich über das 160 Zeichen Limit hinaus komme. Selbst Tripple-SMS sind keine Seltenheit mehr und kryptische Akronyme sind ein Ding lang vergangener Tage.
Soweit so gut und damit komme ich auch gut klar.

Was mir aber jetzt aufgefallen ist – und mir nicht passt -, ist dass ich meinen Telegram-Stil auf die SMS übernommen habe. Einen Satz schreiben, absenden. Nächsten Satz schreiben, absenden.
Das ist schlimmer als diese kurz (bei einem Short Messaging Service fast schon tautologisch) SMS, bei dem ich einfach nur mit einem „k.“ antworte! Dort ist immerhin meine komplette Antwort in einer Nachricht drin.

- BM out -

Es gibt ein paar Momente in meinem Leben, die für sich genommen, in sich geschlossen und abgekapselt, einfach perfekt sind. Momente die aufgrund ihrer Surrealität nicht reproduzierbar sind.
An einen davon wurde ich eben erinnert.

Irgendwann in meinen frühen 20ern saß ich in der Straßenbahn am Weg zur Arbeit. Ich hatte mich in den Wochen zuvor öfters mit einer Frau getroffen, mit ihr telefoniert und viele SMS geschrieben. Am Abend zuvor hatte ich für mich festgestellt, dass ich 'das'* wollte. (Für mich ist wichtig, dass ich diese 'wollen' ganz bewusst für mich ausspreche, was letztlich dazu führt, dass Frauen oft schon lange weg sind, bis ich an diesem Punkt angekommen bin).
Diese Erkenntnis kam nach einem späten Telefonat mit ihr, kurz bevor sie zu Bett gegangen ist und wir uns für den aktuellen Tag verabredet hatten.

An diesem Morgen telefonierten wir bereits wieder, ich am Weg in die Arbeit, sie am Weg zur Uni. Ich weiß nicht mehr genauso was sie beiläufig, in einem Nebensatz sagte. Es war jedenfalls eine Beschwerde über die Wartezeit auf Straßenbahn oder Bus.
Die Aussage traf mich wie ein Schlag in den Magen.

Denn diese Linie brauchte sie von ihrer Wohnung am Weg zur Uni nicht. Nicht Mal mit dem schlimmsten Umweg.
Es war keine Situation die zu hinterfragen war, alles fiel mit einem Mal an seinen Platz und war als solches sichtbar.
Wenn sie am Morgen nicht die gewohnte Route fahren musste, war sie nicht in ihrer Wohnung aufgewacht, was sie auch nicht in ihrer Wohnung schlafen gegangen, war was sie mir am Vorabend erzählte nicht wahr. Welchen Grund hatte sie mir irgendwas anderes zu erzählen?

Ich habe einfach aufgelegt während sie weiter gesprochen hat. Die Faust in meinem Bauch packte eiskalt zu und drehte mir den Magen um. Ich hätte in diesem Moment in die Straßenbahn kotzen können.

Sie rief an und ich drückte wieder ab. Nochmal. Nochmal. Mehrfach. Ihr war bewusst geworden, dass sie sich verplappert hatte. Sie schrieb SMS', dass ich doch bitte abheben sollte, dass sie mit mir reden wollte. Ich ignorierte sie.

Genau in dem Moment als sie sich über die Wartezeit beschwerte, ich meine Rückschlüsse zog, als ich das Telefonat beendete, als meine kleine Welt plötzlich Kopf stand ...bog die Straßenbahn an einer Stelle ab, an der sie nicht hätte abbiegen sollen.
Aufgrund eines Weichenfehlers, wurden wir plötzlich unter einem Brückenbogen in einen Tunnel geschleust - in die Remise.

Dieses Zusammenspiel hätte nicht besser getimed sein können.
Dieser Moment hat etwas - trotz allem bitteren Beigeschmack - etwas magisches, einzigartiges, surreales.
Ich bin gerade sehr froh, dass ich mich daran erinnert habe und ihn hier festhalten konnte.

- BM out -

*diese Frau, die sich anbahnende Beziehung, alles was sie versprach und was ich mir davon erhoffte. Es bedeutet auch, dass ich mich dafür einsetzen würde, aktiv dafür zu sorgen, dass ich auch bekommen würde, was ich wollte und es nicht dem Zufall überlassen..

Wer erinnert sich an „Der Mann der Alles hat“ bzw die Wiederholung davon letztes Jahr?
Stellt sich doch tatsächlich raus, dass ich das gar nicht bin.

Meine Kopfhörer haben über die letzten Monate hinweg nicht damit hinterm Berg gehalten, dass sie schon einige Jahre am Buckel haben. Das Pseudo-Leder über der Polsterung von Hörern und Bügel hat sich in kleinen Futzerln abgelöst. Die Arretierung mit der sich die Größe des Bügels einstellen lässt hält nicht mehr. Außerdem haben sie die seltsame Fähigkeit erlernt, von sich aus die Lautstärke des Smartphones zu regulieren. Letzteres war das erste Anzeichen, dass etwas mit dem Kabel nicht stimmt.

Als ich letzte Woche einen Urlaubstag hatte und auf der Mariahilferstraße shoppen war, habe ich auch gleich einen Sprung zum Saturn geplant um mal zu schauen, was es aktuell an Kopfhörern gibt, die mir (akustisch) gefallen. Just am Weg auf die Mahü ist plötzlich der linke Hörer ausgefallen bzw hat er den klassischen Wackler bekommen, wo es mehr nervt, wenn der Lautsprecher plötzlich mal wieder für 20 Sekunden Musik spielt und dann die nächsten 3 Lieder nicht.
Ein Neukauf war also imminent nötig und nicht mehr bloße Freude an der Dekadenz.

Da ich nun seit über 8 Jahren treuer und zufriedener Sennheiser-Kunde bin, habe ich natürlich erst Mal nur Sennheiser-Kopfhörer probiert. Als ich damals von AKG auf Sennheiser umgestiegen bin, habe ich festgestellt, dass man den Preis-Unterschied durchaus hört und bin seither mit jedem Neukauf immer weiter nach oben gegangen. Die Kopfhörer die ich mir am Mittwoch geleistet habe, hatten schon den saftigen Preispunkt von 130€. Für Qualität zahlt man halt.

…dachte ich, denn das waren die schlechtesten Kopfhörer aller Zeiten. Egal ob am Smartphone oder PC – die Musik war dumpf, konnte aber mit Equalizer-Einstellungen auf ein quasi normales Niveau gebracht werden. Nur, dass ich sicherlich nicht für jedes Lied am Equalizer rumspiele damit es ‚normal‘ klingt, wenn ich 130 Euro ausgegeben habe.
Ich denke, dass ich einfach nur ein Montagsgerät erwischt habe. Nichts destotrotz habe ich es am folgenden Tag einfach bei einem anderen Saturn retourniert und mir mein Geld wieder geben lassen. Zumal das Modell beim Saturn Mariahilferstraße um einiges teurer verkauft wird als sonst wo…

Jedenfalls habe ich am Donnerstag in der Millenium City die Möglichkeit genutzt mein Telefon anzuhängen und meine Musik an den Geräten zu testen, statt blind zu kaufen. …und hatte dabei das wohl großartigste Hörerlebnis überhaupt.
Per Bluetooth gekoppelte Bose Kopfhörer.
Ich habe nicht gewusst, dass die Qualität von kabellosen Kopfhörern so gut ist …und ich habe noch nie Bose ausprobiert, weil mich der Preis immer abgeschreckt hat. Der Preis (280€) hat mich auch diesmal abgeschreckt. Ich habe aber lange mit mir gerungen. Länger als man glauben will.

Ich habe mich dann für ‚billige‘ gekabelte Sennheiser entschieden. Immerhin brauche ich jetzt Kopfhörer.
Ich habe mir aber selbst versprochen, dass ich mir die Bose dann zu Weihnachten (vllt auch schon zum Geburtstag?) schenke.
Denn: Der Weg zum Mann der alles hat führt definitiv an diesen Kopfhörern vorbei. Da gibt’s kein drumherum.

- BM out -

 

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