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Nachdem sich die Avengers und so ziemlich jeder der mal in einem Marvel-Film der letzten 10 Jahre aufgetaucht ist 2 1/2 Stunden lang darum bemüht haben die Welt zu retten, laufen die Credits durch und brauchen gefühlt genauso lang.
Denn als geübter Marvel-Film-Schauer weiß man natürlich: Bis zum Schluß sitzen bleiben lohnt sich.

Dann kommt also die Post-Credit Szene über deren Inhalt ich nix verrate, außer, dass jemand auf einem kleinen Gerät ein paar Knöpfe drückt.

In der Reihe hinter mir fragt Typ A seinen Sitznachbarn: "Was ist das?"
Darauf Typ B ganz trocken: "Das ist das Plot device."

..zum Glück war ich mit Freunden im Kino, die mir dann hochgeholfen haben, nachdem ich vor Lachen aus dem Sessel gefallen bin :D

- BM out -

PS: Soll ich den Film loben und empfehlen hinzugehen? Ich meine, entweder hat man die anderen Marvel-Filme gesehen und schaut ihn sowieso, oder es gibt nix das einen hinlocken kann. Ich meine, der Film hat das weltweit beste Einspielergebnis für das erste Wochenende aller Zeiten (640 Millionen €) ...das muss doch ein Zeichen für Qualität sein, oder?

Als Stadtrandkind war die Fahrt zum Spitz schon ein "in die Stadt fahren".
Mit dem Weg zur Straßenbahn und inklusive Wartezeit war die Fahrt mit dem 32er gerne mal 25 Minuten lang. Auch wenn alle anderen – und vor allem weiteren – Strecken mit dem Rad bewältigt wurden …nach Floridsdorf rein fahren, war eher ungewöhnlich.

Beim Spitz war aber im Regelfall auch schon Endstation. Denn an die alte S-Bahnstation habe ich bis heute nur Alptraumhafte Erinnerungen. Es gab natürlich noch die Möglichkeit mit dem 31er bzw 31/5 über die Donau zu fahren, aber da war man nach 30 Minuten gerade Mal am Schottenring. Außerdem hat einen natürlich über die Nordbrücke der 34A zur Nußdorferstraße gebracht.

Im großen und ganzen gab es aber keinen Grund noch weiter in die Stadt zu fahren. Denn im Bezirkszentrum gab es bereits alles was es auch auf der anderen Donauseite gegeben hätte. Den Gerngroß, den ich wahrscheinlich als Kind /Jugendlicher nie betreten habe, den Interspar der auch mehrstöckig alles angeboten hat, und eben das ES. Den Einkaufsspitz.

Das ES war die Zulaufstelle für alles.
Es hatte einen Libro bei dem man im Herbst seine ganzen Hefte und Mappen für das Schuljahr gekauft hat. Den Rest des Jahres war es eigentlich nur Anlaufstelle für den Kauf von Bravo-CDs und, nach Geldgeschenken zu Weihnachten und Geburtstag, auch mal einer Maxi-CD.
Es gab einen Delka, der als Kind nochmals extra spannend war, weil er eine Kinderecke mit Hutsche hatte.
Es gab mehrere Gewandgeschäfte, allen voran den Hettlage, aber auch ein paar Spezialitäten-Fetzenläden.
Ein Spielzeuggeschäft.
Ein Bistro, das aus zwei guten Gründen in Erinnerung bleibt. Grund 1: weil es etwas ganz besonderes war dort mit meiner Mutter etwas zu essen. Grund 2: weil es dieses Bistro war, weshalb ich letztlich in die HBLA gegangen bin. Ich wollte auch so ein kleines Restaurant betreiben und mein damals bester Freund, wollte in so einem kleinen Restaurant arbeiten.

Als Jugendlicher war das ES dann spannend, weil es die Paperbox dort gab, die vor allem wg ihrer „versauten“ Geschenksideen unsere pubertären Gehirne bespaßt hat.

Mit dem Neubau der S-Bahnstation, der Anbindung an die U6, dem besseren Anschluss an das Donauzentrum, der Bau der Millenium City und meinem allgemeinen Verständnis davon wo „die Stadt“ lag, hat das ES Ende der 90er brutal an Wichtigkeit verloren.
Die „besseren“ Geschäfte verschwanden, die Mieter-Fluktuation stieg, dann kamen gar keine Nachmieter mehr rein. Ende 2013 hat das ES dann endgültig geschlossen. Das kam mit dem typischen Schock, dass etwas, um das man sich nicht gekümmert hatte, plötzlich nicht mehr zur Verfügung stand.

Mittlerweile wohne ich ja im Bezirkszentrum und gehe täglich am ES vorbei.
Auf den dreckigen Scheiben kann man inzwischen kaum mehr mit dem Finger Nachrichten hinterlassen, und an den Stellen wo das Glas nicht schon komplett blind ist, wird es von Postern für irgendwelche türkischen Discos und Events zugekleistert. An zwei Stellen mussten eingeschlagene Fenster mit Holz verbarrikadiert werden.
Nur die Auffahrt zum Parkdeck stand weiterhin offen. Irgendwann war der Querbalken entfernt worden und die dunkle Rampe hat nicht mal zu waghalsigen Abenteuern (für die ich natürlich bekannt bin) eingeladen.
Ich habe oft beim vorbei gehen phantasiert, was nachts auf der Garage los sein muss. Obdachlose und Junkies die sich Messerstechereien liefern, um zu klären, wer die saftigsten, der überdimensionalen Ratten grillen durfte…

Seit letzter Woche ist die Rampe ebenfalls geschlossen. Gelbe Holzplanken versperren selbst meinen Gedanken den Zugang zu dieser vermeintlichen Hochburg der unorganisierten Kriminalität. Damit ist das ES aber völlig tot.

Vor ein paar Monaten habe ich in der Bezirkszeitung gelesen, dass der Herr Bezirkshauptmann weiterhin versucht die beiden Besitzer des ES an einen Tisch zu bringen. Ohne das Einverständnis der beiden kann das marode Gebäude nämlich nicht mal abgerissen werden.
Wenn das ES mal weg ist, geraten zwar auch all die Kindheits- und Jugenderinnerungen daran in Vergessenheit. Was mit dem Gebäude in den letzten Jahren passiert ist, kann aber nicht mal die Nostalgie ausgleichen.

Der Gerngroß ist jetzt ein Müller. Der versiffte Interspar ist seit letztem Jahr ein herausgeputzter Interspar Hypermarkt. ...und der Bahnhof und Bahnhofsplatz nehmen langsam wieder die Form an, wie in meiner Kindheit.

- BM out -

Youtube weiß ohne große Überraschung was für Videos ich mir anschaue. Science-Zeug und Film-Sachen und so.
Auf Basis dieser History und meiner Abos schlagen sie mir dann gerne mal andere Kanäle vor. Das ist toll und praktisch und so erweitert sich meine Abo-Liste kontinuierlich und ich verbringe immer mehr Zeit auf Youtube um alle Videos nachzuholen.
Youtube 1 : 0 Blackmage.

ABER vorgestern haben sie mir ein Video vorgeschlagen, das ich mir angeschaut habe und nachdem ich ein bisschen wütend war.

Eine Filmanalyse von „Idiocracy“, einem Film bei dem ein absoluter Durchschnittstyp bei einem Experiment in Kryo-Tiefschlaf versetzt und vergessen wird. Ein paar hundert Jahre später wacht er doch auf und stellt fest, dass die Gesellschaft komplett den Bach runtergegangen ist und es nur mehr Idioten auf der Welt gibt. Plötzlich ist er der schlauste Mensch der Welt!

Bei der Zusammenfassung des Inhalt waren sich der Youtuber und ich ja noch einig. Das war jetzt keine große Überraschung.
Dann hat er mit seiner Analyse begonnen, was der Film vermittelt, wofür er steht, etc. …und da war ich dann nicht einfach anderer Meinung oder fand, dass er sich „irrt“. Er hat seine Agenda und seinen (politischen) Filter über den Film gelegt, der 180° entgegen meiner Einstellung läuft.
Mir ist natürlich gleich bewusst geworden, dass es sich hier um eine ideologische Kluft handelt. Nachdem ich aber zu vermeiden versuche die Meinungen des „anderen Flügels“ zu ignorieren und zu verdammen, habe ich mich dann ein bisschen schlecht gefühlt. Man kann schlecht die anderen anprangern, dass sie verbohrt und engstirnig sind, und dann das gleiche machen. Alleine um nicht von meinem moralischen Ross zu fallen, musste ich mir also die Interpretation dieses Youtubers gefallen lassen.

ABER dann bin ich draufgekommen, dass der Typ sich tatsächlich irrt. Das sein Filter ihn so blendet, dass er nicht mal die Grundaussagen wahrnimmt und seine Argumente einfach nicht stimmen. Und ich es auch belegen kann!

Youtube hat mir dann, nachdem ich mir das Video angeschaut habe, noch mehr so Filmanalysen von dem Typen angeboten. Die habe ich dankend abgelehnt.
Jemand der offensichtlich keine Ahnung hat und seine politische und soziale Agenda in den Vordergrund stellt, darf mir gerne ein Video zeigen. Danach soll er sich mit den zigtausend Abonnenten begnügen die er hat.

Da habe ich lieber nur 1 Abonennten, aber wenigstens habe ich Recht!

- BM out -

 

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