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Der Tag ist noch nicht vorbei, aber ich bin sicher, dass ich nichts vergleichbares mehr erleben werde:
Ein Pärchen das gegen 11h30 auf dem Grünstreifen zwischen Stadtbahnbogen und Mariahilfer Gürtel (stadtauswärts kurz vor U6-Station Gumpendorferstr) in Badewäsche auf einer Decke liegt und sich mit Sonnencreme einschmiert.

Ist der Weg ins grünere grün Wiens zu weit? Ist es ein Insider-Tipp am Gürtel in der indirekten Sonne zu liegen? Oder handelt es sich schlicht um eine Form von Gehsteig-Guerillatum?

Zugegeben, ich wäre in dem Moment auch lieber dort gelegen als in der U6 am Weg ins Büro zu sitzen. Aber das ist ja kein Maßstab.

- BM out -

Nein, ich hab nicht schon das Handtuch geworfen.
Aber da ich nicht gleich in das Posten von trivialem Alltagsgeschehen verfallen möchte, ist das kuratieren passender Inhalte erstaunlich schwer.

Aber wenn ich schon da bin: ich hab Kopfschmerzen. *maul*

- BM out -

So. Nachdem es ja schon an Spam grenzt was und wie ich da gerade poste, will ich es mal mit dem Rückgeblicke sein lassen. Lassen wir mal den Blick die Nase entlang wandern.

Ich möchte, in dem ich kontinuirlich Blog-Einträge veröffentliche, meine scheintoten Schreibgeister wieder wecken. Ich möchte wieder dorthin kommen, wo die Lust mich und meinen Stift mitreisst. Ich möchte wieder Kurztexte verfassen ohne zu hinterfragen was ich mit Ihnen anstelle. Ich möchte wieder daran glauben, dass mir ein Roman gelingen kann.

Ich möchte wieder schreiben.

- BM out -

Interessanterweise habe ich mit dem Bloggen auch irgendwie das Schreiben an sich beendet. Bestimmt nicht bewusst und auch nicht zeitgleich, aber das eine hat das andere sicherlich bedingt.

Tatsache ist, dass ich seit 2011 nicht mehr geschrieben habe.

Es ist mir aber auch nicht wirklich abgegangen. Das Schreiben war in den letzten Jahren nicht mehr als eine bittersüße Erinnerung, an etwas das mir mal etwas bedeutet hat. Das Schreiben war etwas aus dem ich "rausgewachsen" bin, etwas das der Lebensstilwandel abgeschüttelt hat.

Ist das nun also der Versuch (wie in einer Midlife-Crisis) an seine jungen Jahre anzuknüpfen und so etwas vom Stolz früherer Pomp und Glorie zurück zu holen?

Ist es der Versuch etwas zu beweisen? Bin ich es mir etwa selbst schuldig es noch Mal zu probieren?

Oder ist es tatsächlich so, dass der Scheintote erwacht ist?

- BM out -

Der Scheintote hatte irgendwann, also bevor er scheintot wurde, zu schreiben begonnen. So ein bisschen.
Dann durch den Einfluss der Umgebung mehr. All the cool kids do it Man hat gemeinsam experimentiert. Kollaborativ. Schleichend und ohne dabei an was schlimmes zu denken. 98, 99?
Dann alleine, ein bisschen heimlich. Oft voll von Trieb und Lust und ohne Zügel. Schnell und kurz, auch mal so zwischendurch. Die frühen 2000er / Die frühen 20er.
Dann kam der Blog. Der Scheintote fand sich hinter der Schein-Identität des Blackmage wieder. Anonym aber öffentlich. Hidden in plain sight
So konnte er nach außen schreiben. Sauber und 'therapeutisch'. In Wirklichkeit, abseits des Blogs jedoch, hafteten weiterhin die dunkle tintigen Flecken an ihm.
Er schrieb hinter aller Rücken und wie es oft ist: er wollte mehr.
Nicht mehr diese kurzen kleinen Texte, die aus Stiften auf Papier und Fingerspitzen in die Tastatur verrannen und vergingen als wäre nichts gewesen. Groß und episch sollte der Fix sein. Der nötig war. Der nicht kam.

Die 5 Stufen der Trauer:
  • Verleugnung
  • Ich werde das schon noch fertig schreiben.
  • Wut
  • Es kann doch echt nicht sein, dass da nix weitergeht!
  • Verhandlung
  • Okay, wenn ich das auf 50 Seiten ausweiten kann, dann beende ich es.
  • Depression
  • Keinen interessiert diese Geschichte, ich brauch sie gar nicht zu schreiben.
  • Akzeptanz
  • Ich werde nie einen Roman schreiben.
Moment!

- BM out -

 

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