2008 habe ich meine Blogger-Zeit für beendet erklärt. Eine Ära die sich vor allem in einem Hirn ausschütten definiert und dem folgenden sortieren des Gefundenen. Ein Prozess der in gleichen Teilen therapeutisch gewirkt hat (und darin auch seine Wurzeln hatte) aber auch Ventil zum Drang des Schreibens war.
2008 war dann weniger ein Therapieabbruch als eine Loslösung vom bestehenden Prozess. Auch ein nötiger Schritt um die mao-esque fortlaufende Erneuerung, in diesem Fall die hochfrequente Aufbereitung meiner Gedanken und Ideen zu Blogeinträgen, zu stoppen, bevor sie eine zerstörerische Wirkung entfalten konnte.
Andere nannten es Bloggermüdigkeit.
Das Ende der Bloggerzeit hat bei mir aber nicht zum Löschen des Blogs geführt, wie es bei anderen oft der Fall war/ist. Die Eitelkeit auf meine Ergüsse hat vor diesem klaren Ende bewahrt. Die Freude am Jahresrückblick hat das Blog mit minimalen Lebenszeichen erhalten.
Diese meditative und asketische Ruhe ist nun vorbei.
Der Scheintote erwacht.
- BM out -
2008 war dann weniger ein Therapieabbruch als eine Loslösung vom bestehenden Prozess. Auch ein nötiger Schritt um die mao-esque fortlaufende Erneuerung, in diesem Fall die hochfrequente Aufbereitung meiner Gedanken und Ideen zu Blogeinträgen, zu stoppen, bevor sie eine zerstörerische Wirkung entfalten konnte.
Andere nannten es Bloggermüdigkeit.
Das Ende der Bloggerzeit hat bei mir aber nicht zum Löschen des Blogs geführt, wie es bei anderen oft der Fall war/ist. Die Eitelkeit auf meine Ergüsse hat vor diesem klaren Ende bewahrt. Die Freude am Jahresrückblick hat das Blog mit minimalen Lebenszeichen erhalten.
Diese meditative und asketische Ruhe ist nun vorbei.
Der Scheintote erwacht.
- BM out -
Black_Mage - am Mittwoch, 30. Juli 2014, 22:53 - Rubrik: Scheintot
Ich habe den Jahresrückblick nicht extra ins neue Jahr verschoben, da ich unbedingt bis zur letzten Sekunde abwarten wollte, was noch passiert um einen möglichst akkuraten Eintrag zu verfassen. Ich hab noch nicht mal wirklich drauf vergessen, dass ich diese Rückblicke mache. Aber die letzten Tage sind dann einfach vorbei gewesen, ohne dass ich daran gedacht habe, dass ich den eigentlich selbst verfassen muss.
...und das ist schon eine sehr gute Zusammenfassung für das vergangenes Jahr.
Arbeit:
Einer der Hauptgründe, warum das Jahr so rasant vorbei gegangen ist, ist bestimmt der Job. Besonders die erste Jahreshälfte war davon geprägt zu lernen - entweder Neues oder aus Fehlern. Im Herbst hatte ich dann irgendwann den Eindruck richtig sattelfest in meinem Bereich zu sein, was sich an vielen Aspekten messen lässt.
Es ist jedenfalls weiterhin aufregend, manchmal aufreibend, interessant und immer fordernd.
Privat:
In Herzensdingen hat sich diesmal nicht wirklich was getan. Die übliche interessante Frau zu Jahresbeginn gab es nicht. Zum Jahresende habe ich mich auf einen Flirt eingelassen, der mir schnell zu heiß wurde. Andererseits sehe ich mal wieder, welchen Spaß ich mir entgehen lasse :)
Bis Ende April bin ich regelmässig ins Fitness-Center gegangen, was mir unglaublich gut getan hat. Das hat funktioniert, da ich mitgeschliffen wurde ...nachdem meine Begleitung aufgehört hatte, hat bei mir aber leider wieder der innere Schweinehund das Kommando übernommen.
Unterwegs:
Endlich konnte ich eine meiner großen Traumreisen realisieren: Eine Fahrt mit der transsibirischen Eisenbahn.
Bei der Planung hat sich die Reise in ihrem Umfang immer weiterentwickelt und ermöglichte mir schließlich:
Flug nach St. Petersburg. Schnellzug nach Moskau. Trans-Sib nach Ulan Bator. Lokalzug & Bus nach Peking. Schnellzug nach Shanghai. Flug nach Hong Kong. Flug nach Wien.
Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es war natürlich großartig. Und wer Zweifel daran hat sich 5 Tage (oder mehr) in einen Zug zu setzen: es gibt nichts das mehr entspannt, als zu wissen, dass man nichts verpasst und wirklich nur die Seele baumeln lässt! Unser Zug-Motto: Every time is Nap-time.
Außerdem war ich im Herbst in Berlin. Bin extra für ein Konzert hingeflogen und habe mich von der Stadt positiv überraschen lassen. Sollte ich aus Wien flüchten müssen, würde ich mich in Berlin niederlassen ...die haben eh kein Auslieferungs-Abkommen mit Wien, oder?
Musik:
Es gab ein paar nette neue Alben, ein paar gute Konzerte und statt Nova Rock diesmal Frequency (großartige Idee: Green Camping - ein abgesteckter, sauberer Campingbereich). Leider gabs in dem Sinn keine Neuentdeckungen oder erstaunliche Highlights.
Bestes Comeback-Album: "13" von Black Sabbath.
langerwartetestes Konzert: Tenacious D
Kino:
Da habe ich den Rekordtiefstand des letzten Jahres doch noch Mal übertrumpft. Oder unterboten? Oder so.
39 Filme habe ich regulär im Kino gesehen.
Vervollständigt wird die Liste durch 1 Film im Flugzeug und 12 bei der Viennale.
Schon bei der Recherche für die Gesamt-Liste und dem einhergehenden sehen der verpassten Titel, habe ich mir gedacht, dass es qualitativ ein eher schwaches Jahr war. Beim erstellen der Top 5 hatte ich diesmal die Schwierigkeit die wirklich guten Filme zu finden, statt mühevoll Titel wegzustreichen.
Die Mischung der gesehenen Filme liegt bei etwa 50% Komödien & Action-Filmen zu 40% Drama & Thriller.
Vielleicht bin ich aber auch ...abgestumpft. Oder ich hab einfach die falschen Filme gesehen :)
Meine Top 5 in alphabetischer Reihenfolge:
Flight
Ein Maschinenfehler bringt ein Flugzeug beinahe zum Absturz, doch mit einem gewagten Manöver schafft es der Pilot eine kontrollierte Bruchlandung hinzulegen. Fast alle an Board überleben.
Aber: Der Pilot ist Alkoholiker und während des Flugs auch noch bis zum Rand auf Drogen. Wie viel Held ist er wirklich? Kann er für den Absturz verantwortlich gemacht werden?
Der Film landet auch deswegen auf der Liste, weil mir irgendwann während des Films gedämmert ist, dass der Titel eine doppelte Bedeutung hat. Flug (weil klar, Pilot und Absturz und so) aber auch Flucht (weil Drogen und Alkohol und so).
Gravity
Routine für die Astronauten: das Hubble-Teleskop wird repariert.
Plötzlich kommt der Funkspruch rein: eine Sateliten-Kollision sorgt für einen Weltraumschrott-Sturm.
Nach wenigen Minuten sind nur mehr 2 Astronauten am Leben und das Shuttle zerstört. Die Sauerstoffreserven sind knapp und der Treibstoff für die Booster des Raumanzugs so gut wie verbraucht und die Kommunikation zur Raumstation gestört. ...und dann gehts Berg ab.
Ein Film der davon lebt, dass jemand vom Regen in die Traufe kommt bietet normalerweise Humor als Ausgleich. Gravity nicht. Hier wird jemand an den Rand seiner Belastbarkeit getrieben und dann noch ein Stück.
Das alles vor dem wunderbaren und optisch opulenten Hintergrund 400km über der Erde.
Oh, und dann gibts noch das hier: https://www.cufktishsips.com/wp-content/uploads/2013/10/385768.jpg (Spoilerwarnung: es ist fake!)
Machete Kills
Machete wird vom US Präsidenten beauftragt einen mexikanischen Freiheitskämpfer davon abzuhalten einen nuklear Sprengkopf zu zünden.
Klingt nach wenig Inhalt? Machete hat keinen Inhalt. ^^
Noch weniger als der erste Film. Erstaunlicherweise.
Es ist selten das ein Film so kompromisslos sein Ding durchzieht, so dumm ist, und ein Genre persifliert, dabei trotzdem so genial und witzig ist.
Wer Robert Rodriguez / Quentin Tarantino-Filme nicht mag, wird diesem Film nicht viel abgewinnen. Alle anderen werden eine Lach-Nahtod-Erfahrung haben.
Rush
Die große Formel 1 Rivalität zwischen Niki Lauda und James Hunt, die mit Laudas Unfall am Nürburgring 1976 ihren Höhepunkt erreichte.
Der Film versteht sich als dramaturgisch angereichertes Biopic.
Ich interessiere mich kein bisschen für Motorsport, aber das ist bei diesem Film auch keine Voraussetzung. Die wenigen Rennszenen sind großartig inszeniert und ins Bild gerückt, haben mit der gewohnten Bildsprache von Rennfilmen nichts gemein. Statt dessen sind die beiden sich so extrem unterscheidenden Charaktere und ihre Lebenswelten im klaren Fokus.
Außerdem: Daniel Brühls Lauda-Akzent (im dt. wie im engl.) ist unglaublich akkurat.
The Worlds End / Das ist das Ende
(Hier schummle ich und biete ein Endzeit-Doppelpackage)
Eine Gruppe an Freunden wird mit dem Ende der Welt konfrontiert. In der einen Geschichte sind es 5 Typen auf einer Tour durch alle Pubs des Heimatkaffs in Form von Alien-Robotern. In der anderen sind es 5 Schauspieler im Haus des Sechsten während sich draußen die biblische Apokalypse abspielt.
"The Worlds End" ist britisch und hier wird dem Ende die Stirn geboten, die Faust geschwungen und der Mittelfinger gezeigt. Währenddessen werden eifrig weitere Pints gezapft und mit den 20 Jahren zwischen Schulabschluss und Midlife-Crisis abgerechnet.
"This is the end" ist amerikanisch und zeigt wie sich Leute ohne besondere Fähigkeiten verbarrikadieren und ihre Freundschaften auf die Probe stellen. Die Schauspieler stellen alle sich selbst dar, und beuten jedes Klischee und ihr jeweiliges Image aus.
Beides sind tolle Komödien mit total unterschiedlichem Humorverständnis.
Einige der Filme die überraschender Weise hinter den Erwartungen geblieben sind:
The Councilor (schwach für Ridley Scott), Blue Jasmin (zu humorlos für Woody Allen), Riddick (zu sehr wie der Erste statt die Story fortzuführen), Inside Llewyn Davis (das Coen-Brüder-Film-Feeling fehlt), Iron Man 3 (weil die anderen beiden besser waren).
Den mit Abstand besten Film des Jahres stellt aber natürlich die Viennale.
"Der Klassenfeind" (Razredni sovražnik) aus Slowenien.
Die Schüler machen ihren neuen Deutschlehrer für den Selbstmord einer Klassenkollegin verantwortlich und beginnen mit Mobbing und Revolte gegen ihn vorzugehen. Dass dieser versucht den aktuellen Schulstoff zur Aufarbeitung des Verlustes zu nutzen macht es umso schlimmer.
Nach einem Erlebnis des Regisseurs mit einer Menge Laien-Darstellern inszeniert ...und einfach nur großartig und packend.
Bücher:
Ich kann mich nicht so im Detail erinnern, was ich alles gelesen habe, aber es gibt eine klare Empfehlung:
Blackout von Marc Elsberg
Es ist Winter und in Europa fällt plötzlich flächendeckend der Strom aus. Zuerst rechnet man noch damit, dass der Strom in wenigen Stunden wieder da ist. Oder zumindest am nächsten Tag. In den nächsten Tagen?
Den Zerfall der gewohnten Ordnung und die Suche nach den Schuldigen wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt.
...und nach dem Ende des Buches wird der nächste Stromausfall mit komplett anderen Augen gesehen.
Upgrades:
Neuen technischen Schnickschnack? Aber Hallo!
Ein Staubsauger-Roboter macht mir im Haushalt das Leben leichter.
Ein Beamer zaubert mir 100" an die Wand statt der mickrigen 32" des alten TVs.
...und mein Macbook hat wieder ein Ladekabel. Aber die einjährige Abstinenz hat Früchte getragen und es rennt tatsächlich nur im Bedarfsfall.
Fazit:
Es war ein Jahr das mit einer mir unbekannten Geschwindigkeit vorbei gezogen ist. Vieles das passiert ist, liegt so unglaublich weit hinten und der Blick darauf ist so verwaschen, weil sich einfach in so kurzer Zeit so viel Distanz dazwischen geschoben hat.
2013 hinterlässt vor allem in der zweiten Hälfte den Geschmack eines unspektakulären Jahres. Das ist aber nicht schlecht. Ich pick mir meine Abenteuer lieber selbst raus, es muss sich nicht das ganze Jahr in Erinnerung brennen.
...und das ist schon eine sehr gute Zusammenfassung für das vergangenes Jahr.
Arbeit:
Einer der Hauptgründe, warum das Jahr so rasant vorbei gegangen ist, ist bestimmt der Job. Besonders die erste Jahreshälfte war davon geprägt zu lernen - entweder Neues oder aus Fehlern. Im Herbst hatte ich dann irgendwann den Eindruck richtig sattelfest in meinem Bereich zu sein, was sich an vielen Aspekten messen lässt.
Es ist jedenfalls weiterhin aufregend, manchmal aufreibend, interessant und immer fordernd.
Privat:
In Herzensdingen hat sich diesmal nicht wirklich was getan. Die übliche interessante Frau zu Jahresbeginn gab es nicht. Zum Jahresende habe ich mich auf einen Flirt eingelassen, der mir schnell zu heiß wurde. Andererseits sehe ich mal wieder, welchen Spaß ich mir entgehen lasse :)
Bis Ende April bin ich regelmässig ins Fitness-Center gegangen, was mir unglaublich gut getan hat. Das hat funktioniert, da ich mitgeschliffen wurde ...nachdem meine Begleitung aufgehört hatte, hat bei mir aber leider wieder der innere Schweinehund das Kommando übernommen.
Unterwegs:
Endlich konnte ich eine meiner großen Traumreisen realisieren: Eine Fahrt mit der transsibirischen Eisenbahn.
Bei der Planung hat sich die Reise in ihrem Umfang immer weiterentwickelt und ermöglichte mir schließlich:
Flug nach St. Petersburg. Schnellzug nach Moskau. Trans-Sib nach Ulan Bator. Lokalzug & Bus nach Peking. Schnellzug nach Shanghai. Flug nach Hong Kong. Flug nach Wien.
Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es war natürlich großartig. Und wer Zweifel daran hat sich 5 Tage (oder mehr) in einen Zug zu setzen: es gibt nichts das mehr entspannt, als zu wissen, dass man nichts verpasst und wirklich nur die Seele baumeln lässt! Unser Zug-Motto: Every time is Nap-time.
Außerdem war ich im Herbst in Berlin. Bin extra für ein Konzert hingeflogen und habe mich von der Stadt positiv überraschen lassen. Sollte ich aus Wien flüchten müssen, würde ich mich in Berlin niederlassen ...die haben eh kein Auslieferungs-Abkommen mit Wien, oder?
Musik:
Es gab ein paar nette neue Alben, ein paar gute Konzerte und statt Nova Rock diesmal Frequency (großartige Idee: Green Camping - ein abgesteckter, sauberer Campingbereich). Leider gabs in dem Sinn keine Neuentdeckungen oder erstaunliche Highlights.
Bestes Comeback-Album: "13" von Black Sabbath.
langerwartetestes Konzert: Tenacious D
Kino:
Da habe ich den Rekordtiefstand des letzten Jahres doch noch Mal übertrumpft. Oder unterboten? Oder so.
39 Filme habe ich regulär im Kino gesehen.
Vervollständigt wird die Liste durch 1 Film im Flugzeug und 12 bei der Viennale.
Schon bei der Recherche für die Gesamt-Liste und dem einhergehenden sehen der verpassten Titel, habe ich mir gedacht, dass es qualitativ ein eher schwaches Jahr war. Beim erstellen der Top 5 hatte ich diesmal die Schwierigkeit die wirklich guten Filme zu finden, statt mühevoll Titel wegzustreichen.
Die Mischung der gesehenen Filme liegt bei etwa 50% Komödien & Action-Filmen zu 40% Drama & Thriller.
Vielleicht bin ich aber auch ...abgestumpft. Oder ich hab einfach die falschen Filme gesehen :)
Meine Top 5 in alphabetischer Reihenfolge:
Flight
Ein Maschinenfehler bringt ein Flugzeug beinahe zum Absturz, doch mit einem gewagten Manöver schafft es der Pilot eine kontrollierte Bruchlandung hinzulegen. Fast alle an Board überleben.
Aber: Der Pilot ist Alkoholiker und während des Flugs auch noch bis zum Rand auf Drogen. Wie viel Held ist er wirklich? Kann er für den Absturz verantwortlich gemacht werden?
Der Film landet auch deswegen auf der Liste, weil mir irgendwann während des Films gedämmert ist, dass der Titel eine doppelte Bedeutung hat. Flug (weil klar, Pilot und Absturz und so) aber auch Flucht (weil Drogen und Alkohol und so).
Gravity
Routine für die Astronauten: das Hubble-Teleskop wird repariert.
Plötzlich kommt der Funkspruch rein: eine Sateliten-Kollision sorgt für einen Weltraumschrott-Sturm.
Nach wenigen Minuten sind nur mehr 2 Astronauten am Leben und das Shuttle zerstört. Die Sauerstoffreserven sind knapp und der Treibstoff für die Booster des Raumanzugs so gut wie verbraucht und die Kommunikation zur Raumstation gestört. ...und dann gehts Berg ab.
Ein Film der davon lebt, dass jemand vom Regen in die Traufe kommt bietet normalerweise Humor als Ausgleich. Gravity nicht. Hier wird jemand an den Rand seiner Belastbarkeit getrieben und dann noch ein Stück.
Das alles vor dem wunderbaren und optisch opulenten Hintergrund 400km über der Erde.
Oh, und dann gibts noch das hier: https://www.cufktishsips.com/wp-content/uploads/2013/10/385768.jpg (Spoilerwarnung: es ist fake!)
Machete Kills
Machete wird vom US Präsidenten beauftragt einen mexikanischen Freiheitskämpfer davon abzuhalten einen nuklear Sprengkopf zu zünden.
Klingt nach wenig Inhalt? Machete hat keinen Inhalt. ^^
Noch weniger als der erste Film. Erstaunlicherweise.
Es ist selten das ein Film so kompromisslos sein Ding durchzieht, so dumm ist, und ein Genre persifliert, dabei trotzdem so genial und witzig ist.
Wer Robert Rodriguez / Quentin Tarantino-Filme nicht mag, wird diesem Film nicht viel abgewinnen. Alle anderen werden eine Lach-Nahtod-Erfahrung haben.
Rush
Die große Formel 1 Rivalität zwischen Niki Lauda und James Hunt, die mit Laudas Unfall am Nürburgring 1976 ihren Höhepunkt erreichte.
Der Film versteht sich als dramaturgisch angereichertes Biopic.
Ich interessiere mich kein bisschen für Motorsport, aber das ist bei diesem Film auch keine Voraussetzung. Die wenigen Rennszenen sind großartig inszeniert und ins Bild gerückt, haben mit der gewohnten Bildsprache von Rennfilmen nichts gemein. Statt dessen sind die beiden sich so extrem unterscheidenden Charaktere und ihre Lebenswelten im klaren Fokus.
Außerdem: Daniel Brühls Lauda-Akzent (im dt. wie im engl.) ist unglaublich akkurat.
The Worlds End / Das ist das Ende
(Hier schummle ich und biete ein Endzeit-Doppelpackage)
Eine Gruppe an Freunden wird mit dem Ende der Welt konfrontiert. In der einen Geschichte sind es 5 Typen auf einer Tour durch alle Pubs des Heimatkaffs in Form von Alien-Robotern. In der anderen sind es 5 Schauspieler im Haus des Sechsten während sich draußen die biblische Apokalypse abspielt.
"The Worlds End" ist britisch und hier wird dem Ende die Stirn geboten, die Faust geschwungen und der Mittelfinger gezeigt. Währenddessen werden eifrig weitere Pints gezapft und mit den 20 Jahren zwischen Schulabschluss und Midlife-Crisis abgerechnet.
"This is the end" ist amerikanisch und zeigt wie sich Leute ohne besondere Fähigkeiten verbarrikadieren und ihre Freundschaften auf die Probe stellen. Die Schauspieler stellen alle sich selbst dar, und beuten jedes Klischee und ihr jeweiliges Image aus.
Beides sind tolle Komödien mit total unterschiedlichem Humorverständnis.
Einige der Filme die überraschender Weise hinter den Erwartungen geblieben sind:
The Councilor (schwach für Ridley Scott), Blue Jasmin (zu humorlos für Woody Allen), Riddick (zu sehr wie der Erste statt die Story fortzuführen), Inside Llewyn Davis (das Coen-Brüder-Film-Feeling fehlt), Iron Man 3 (weil die anderen beiden besser waren).
Den mit Abstand besten Film des Jahres stellt aber natürlich die Viennale.
"Der Klassenfeind" (Razredni sovražnik) aus Slowenien.
Die Schüler machen ihren neuen Deutschlehrer für den Selbstmord einer Klassenkollegin verantwortlich und beginnen mit Mobbing und Revolte gegen ihn vorzugehen. Dass dieser versucht den aktuellen Schulstoff zur Aufarbeitung des Verlustes zu nutzen macht es umso schlimmer.
Nach einem Erlebnis des Regisseurs mit einer Menge Laien-Darstellern inszeniert ...und einfach nur großartig und packend.
Bücher:
Ich kann mich nicht so im Detail erinnern, was ich alles gelesen habe, aber es gibt eine klare Empfehlung:
Blackout von Marc Elsberg
Es ist Winter und in Europa fällt plötzlich flächendeckend der Strom aus. Zuerst rechnet man noch damit, dass der Strom in wenigen Stunden wieder da ist. Oder zumindest am nächsten Tag. In den nächsten Tagen?
Den Zerfall der gewohnten Ordnung und die Suche nach den Schuldigen wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt.
...und nach dem Ende des Buches wird der nächste Stromausfall mit komplett anderen Augen gesehen.
Upgrades:
Neuen technischen Schnickschnack? Aber Hallo!
Ein Staubsauger-Roboter macht mir im Haushalt das Leben leichter.
Ein Beamer zaubert mir 100" an die Wand statt der mickrigen 32" des alten TVs.
...und mein Macbook hat wieder ein Ladekabel. Aber die einjährige Abstinenz hat Früchte getragen und es rennt tatsächlich nur im Bedarfsfall.
Fazit:
Es war ein Jahr das mit einer mir unbekannten Geschwindigkeit vorbei gezogen ist. Vieles das passiert ist, liegt so unglaublich weit hinten und der Blick darauf ist so verwaschen, weil sich einfach in so kurzer Zeit so viel Distanz dazwischen geschoben hat.
2013 hinterlässt vor allem in der zweiten Hälfte den Geschmack eines unspektakulären Jahres. Das ist aber nicht schlecht. Ich pick mir meine Abenteuer lieber selbst raus, es muss sich nicht das ganze Jahr in Erinnerung brennen.
Black_Mage - am Donnerstag, 2. Januar 2014, 11:22 - Rubrik: Jahresrueckblick 2013
Ich poste meinen Rückblick heuer ein kleines Stück früher als bisher üblich, gehe aber davon aus, dass es sich auf das Jahres-Fazit nicht auswirken wird. Mir ist außerdem wichtig gleich jetzt klarzustellen, dass ich den heurigen Rückblick nicht schon jetzt poste, nur weil morgen die Welt untergeht...
Arbeit:
Nach dem kleinen Ortswechsel im Vorjahr kam es im Frühjahr zu großen personellen Veränderungen im gesamten Unternehmen, die einen Rattenschwanz an Umstellungen mit sich gebracht hat. Da diese Änderungen sich aber für mich und meine Motivation schon beinahe grundsätzlich negativ ausgewirkt hatten, war mir klar, dass das keine Option ist. Mein 5-Jahresplan (für den mir immerhin noch 1 Jahr gefehlt hätte) wurde also im April über Bord geworfen und für den Herbst von der Parteiführung einen Jobwechsel beschlossen.
Meinem diesbezüglichen Glück sei es mal wieder gedankt, habe ich durch Zufall bereits im April die Stelle gefunden, in der ich nun seit Juli tätig bin. „Projekt- & Salesmanagement“ steht jetzt auf meinen Visitenkarten und ich marschiere täglich in das Büro eines Verlagshauses. Nett. Mehr Geld und bessere Arbeitszeiten. Auch nett.
Privat:
Wie schon fast den Grundregeln der letzten Jahre entsprechend, habe ich Anfang des Jahres Interesse an einer Frau gefunden. Wie schon jenen Grundregeln entsprechend ist nix daraus geworden. Das restliche Jahr hatte ich die Situation besser im Griff, es gibt also nicht zu erzählen.
In den letzten Wochen hab ich mich aber öfters dabei ertappt, wie ich positiven Erinnerungen an vergangene Frauen-Geschichten nachgehangen bin … nun gut, wir nähern uns dem Zeitpunkt in dem die Grundregel eintrifft…
Außerdem habe ich mich tatsächlich ein gutes Stück vom Internet abgenabelt. Seit Juli bin ich nicht mehr auf Facebook (bewusste Entscheidung) und seit Ende August bin ich daheim Computerlos (das Ladekabel des Macbooks ist hin und ich weigere mich ein neues zu kaufen).
Unterwegs:
Durch die neue Wohnung immer noch auf Sparkurs (im September war der letzte Brocken fällig), war für Urlaub und Reisen wie schon im Vorjahr kein Budget da. Dann haben mich aber eine Dauer-Verkühlung, ein Anraten meiner Ärztin und das brutale Regime der Biologin zu einem äußerst spontanen und sehr kurzen Aufenthalt auf Teneriffa getrieben. Warum Teneriffa? Weil es dort einen tollen Aquapark gibt, natürlich.
Musik:
Hier geht ein eher unspektakuläres Jahr zu Ende. Das NovaRock musste ich heuer auslassen (Jobwechsel). Die üblichen Verdächtigen (Skindred, Cancerbats, Flogging Molly,…) waren nicht in Wien, für InExtremo musste ich extra ins Südburgenland reisen.
Absolut geilstes Konzert: Justice.
Ganz tolle Neuentdeckungen: Jherek Bischoff.
Kino:
Auch filmtechnisch war es ein eher schwaches Jahr. Viele der gesehenen Filme habe ich sogar einfach wieder vergessen, und sie erst bei der Recherche für den Rückblick wieder in Erinnerung gebracht. Einige der Filme, die ich eigentlich sehen wollte, habe ich ohne große Reue einfach ausgelassen. Inklusive dem noch-zu-sehenden Hobbit komme ich auf lächerliche 42 Filme. Selbst zuzüglich der 9 Viennale-Filme (Highlight: „Tabu“) verzeichne ich hier den niedrigsten Wert in den Chroniken der Menschheitsgeschichte (Hinweis = seit 2004).
Wie gewohnt die Top 5 in alphabetischer Reihung:
Cloud Atlas
Verschiedene Handlungsstränge in unterschiedlichen Epochen angesiedelt, in einander geschnitten obwohl teilweise ohne jeden Zusammenhang, mit einer handvoll Darsteller in mehreren Rollen. Das ist ein wenig komplexer als es die meisten Kino-Geher erwartet haben, wie ich an den leeren Sitzen nach der Pause festgestellt habe (Habe ich erwähnt, dass der Film 3 Stunden dauert? Nein? Der Film dauert 3 Stunden.)
Mich hat schon alleine die komplexe Erzählstruktur angesprochen. Dazu die einzelnen Geschichten, die für sich selbst Sinn ergeben und zum großen Gesamtbild beitragen. Das hochkarätige Cast in teilweise ungewohnten Rollen (zb: Tom Hanks als Prolo) (die ihnen nicht immer passen - zB: Tom Hanks als Prolo) und hinter aufwändigem Make-up versteckt sind. Die wunderbar zerhackte Sprache in den Episoden der fernen Zukunft. Toll gemacht und äußerst kurzweilig.
Drive
Im Mittelpunkt: ein junger, ruhiger bis schweigsamer Mechaniker und angehender Stuntfahrer, der nebenbei Fluchtfahrer für Einbrecher und Räuber ist. Dazu eine hübsche, junge Nachbarin mit Sohn. Ein bisschen anbandeln mit stillem Lächeln und scheuen Blicken. …und dann Eskalation und brutalste Gewalt.
Tolle Bilder. Tolle Darsteller. Packende Dynamik. Spannung pur. Eine große Portion Drama, ein gesunder Schuss Action und viel Thriller. Und dazwischen eine eiskalte Faust die in die Eingeweide packt.
Expendables 2
Es liegt nicht an dem schwachen Kinojahr, dass die seichte Fortsetzung eines seichten Action-Films hier steht. Dieser Film ist der absolute Wahnsinn …wahrscheinlich nur für Kerle, aber das ist völlig gleich. Beinahe Dauerfeuer, ein Killcount bei dem man nicht mehr mitkommt, aneinander gereihte One-Liner ohne Ende und ein hervorragender Überraschungsauftritt.
Nach den ersten 5 Minuten bin ich mit offenem Mund im Saal gesessen und habe mich nur mehr gefragt, wie man das Geschehene noch toppen kann. Einfach in dem man das Tempo langsam anhebt und weiterfeuert. Ich verweise im Vorfeld auf „die Klassiker“ und „Wie oft willst du denn noch zurück kommen?“
Moonrise Kingdom
Ein 12-jähriger Pfadfinder und eine gleichaltrige Melancholikerin brennen durch – auf einer kleinen Insel an der Küste Neuenglands. Sie haben nun die Inselpolizei und die Pfadfinder auf den Fersen, während ein gewaltiger Sturm aufzieht. Das wäre alles nicht sehenswert, wäre es kein Film von Wes Anderson. So reichen sich exzentrische Charaktere in seltsamen Szenen die Klinke und man lacht durch den halben Film, während es einem stets ein wenig am Herzen zieht und es höher schlagen lässt, weil man sich langsam in den Film verliebt…
Shame
Er ist jung, gut aussehend, erfolgreich, ..und leidet unter Sexsucht. Dass seine labile kleine Schwester plötzlich in sein Leben kracht passt da gar nicht rein. Sich seinem Problem und seiner Vergangenheit zu stellen … unmöglich?
Das absolut beste Drama des Jahres! Michael Fassbender ist als Zerrissener der vor seiner Sucht flüchtet einfach großartig. Carey Mulligan (übrigens die in Drive erwähnte Nachbarin) lässt sich von ihm nicht an die Wand spielen. Schonungslos. Sehenswert.
Ebenfalls gute Filme, die es aber nicht in die Top 5 geschafft haben:
Dame König Ass Spion
Englischer Spionage-Thriller in den 60ern mit großartigem Cast. Suspense und Spannung während Garry Oldman nach dem Maulwurf sucht, der Informationen an die Sowjets weitergibt.
Dredd
Der zweite sehenswerte Actionkracher des Jahres. Die Handlung ist dünn, der Bleihagel dafür umso dichter. Judge Dredd räumt im Hochhaus auf (übrigens „The Raid“ hatte heuer ein sehr ähnliches Setting) und Dank der Droge „Slo-Mo“ haben wir Zuseher ein paar der feinsten Baller-Szenen des Jahres zu sehen.
To Rome with love
Ein Woody Allen-Film über die Liebe und über Rom. Wie schon bei seinen letzten Filmen, lässt er mehrere Handlungsstränge nebeneinander laufen, mit Charakteren voller Eigenheiten. Der Mann der nur unter der Dusche singen kann, und deswegen in der Oper eine Duschkabine aufgestellt bekommt. Der gewöhnliche Büroangestellte, der plötzlich ohne jeden Grund zum Mittelpunkt der Medien-Aufmerksamkeit und Ziel aller Paparazzi wird. Der junge Architektur-Student der Alec Baldwin als Kommentator hat, während er sich in die beste Freundin seiner Freundin verliebt. Usw.
Zuletzt möchte ich noch auf zwei Filme hinweisen, die ebenfalls eine Sonderstellung im heurigen Jahr haben:
+ Iron Sky: Die Nazis sind 1945 auf die dunkle Seite des Mond geflüchtet und kommen 2016 wieder zurück. Herrliche Satire, mit tollen Anspielungen auf die US-Politik. Ich verweise auf den „Albinisierer“ der aus einem Farbigen einen Weißen macht und den „Reichs-Rechner“, dessen Computer-Leistung von einem Smartphone übertrumpft wird. Ein Film der überraschenderweise nicht übersehen werden sollte.
- Taken 2: der mit Abstand schlechteste Film des Jahres. Es gibt wirklich nichts, dass diesen Film sehenswert macht oder in diesem Film Sinn ergibt. Gerade dadurch, dass der erste Film ziemlich cool war und etwas kultiges („Ich weiß nicht wer sie sind, aber ich werde sie finden…“) hat, eine doppelte Enttäuschung. Vom Granaten-Sonar mitten am Marktplatz zum End-Kampf gegen den dicken Pseudo-Albaner im Polyester-Jogging-Anzug. … Schlimm, schlimm, schlimm.
Bücher:
Interessanterweise kann ich auch in dieser Rubrik nicht wirklich auf ein Highlight verweisen. Ich habe aber auch erstaunlich wenig gelesen, was nicht zuletzt daran lag, dass ich mit „1Q84“ zum ersten Mal an einen Murakami gestoßen bin, durch den ich mich wirklich kämpfen muss (und noch immer nicht fertig gelesen habe).
Empfehlung: die (leider überteuerte) Novella „Legion“ von Brandon Sanderson ist genauso großartig wie kurz und lässt einen auf mehr hoffen.
Fazit
Nachdem also in den Bereichen Film, Buch und Musik schwachen Jahr wird es also Zeit, dass nun morgen eine neue Ära anbricht. Ein goldenes Zeitalter, mit überragenden Kino-Besuchen, tollen Konzerten, und großartigen Büchern. Eine außergewöhnliche Reise ist schon gebucht. ..und nicht zu vergessen: wer weiß zu was für Verzweiflungstaten der Weltuntergang die Mädels treibt…
- BM out -
Arbeit:
Nach dem kleinen Ortswechsel im Vorjahr kam es im Frühjahr zu großen personellen Veränderungen im gesamten Unternehmen, die einen Rattenschwanz an Umstellungen mit sich gebracht hat. Da diese Änderungen sich aber für mich und meine Motivation schon beinahe grundsätzlich negativ ausgewirkt hatten, war mir klar, dass das keine Option ist. Mein 5-Jahresplan (für den mir immerhin noch 1 Jahr gefehlt hätte) wurde also im April über Bord geworfen und für den Herbst von der Parteiführung einen Jobwechsel beschlossen.
Meinem diesbezüglichen Glück sei es mal wieder gedankt, habe ich durch Zufall bereits im April die Stelle gefunden, in der ich nun seit Juli tätig bin. „Projekt- & Salesmanagement“ steht jetzt auf meinen Visitenkarten und ich marschiere täglich in das Büro eines Verlagshauses. Nett. Mehr Geld und bessere Arbeitszeiten. Auch nett.
Privat:
Wie schon fast den Grundregeln der letzten Jahre entsprechend, habe ich Anfang des Jahres Interesse an einer Frau gefunden. Wie schon jenen Grundregeln entsprechend ist nix daraus geworden. Das restliche Jahr hatte ich die Situation besser im Griff, es gibt also nicht zu erzählen.
In den letzten Wochen hab ich mich aber öfters dabei ertappt, wie ich positiven Erinnerungen an vergangene Frauen-Geschichten nachgehangen bin … nun gut, wir nähern uns dem Zeitpunkt in dem die Grundregel eintrifft…
Außerdem habe ich mich tatsächlich ein gutes Stück vom Internet abgenabelt. Seit Juli bin ich nicht mehr auf Facebook (bewusste Entscheidung) und seit Ende August bin ich daheim Computerlos (das Ladekabel des Macbooks ist hin und ich weigere mich ein neues zu kaufen).
Unterwegs:
Durch die neue Wohnung immer noch auf Sparkurs (im September war der letzte Brocken fällig), war für Urlaub und Reisen wie schon im Vorjahr kein Budget da. Dann haben mich aber eine Dauer-Verkühlung, ein Anraten meiner Ärztin und das brutale Regime der Biologin zu einem äußerst spontanen und sehr kurzen Aufenthalt auf Teneriffa getrieben. Warum Teneriffa? Weil es dort einen tollen Aquapark gibt, natürlich.
Musik:
Hier geht ein eher unspektakuläres Jahr zu Ende. Das NovaRock musste ich heuer auslassen (Jobwechsel). Die üblichen Verdächtigen (Skindred, Cancerbats, Flogging Molly,…) waren nicht in Wien, für InExtremo musste ich extra ins Südburgenland reisen.
Absolut geilstes Konzert: Justice.
Ganz tolle Neuentdeckungen: Jherek Bischoff.
Kino:
Auch filmtechnisch war es ein eher schwaches Jahr. Viele der gesehenen Filme habe ich sogar einfach wieder vergessen, und sie erst bei der Recherche für den Rückblick wieder in Erinnerung gebracht. Einige der Filme, die ich eigentlich sehen wollte, habe ich ohne große Reue einfach ausgelassen. Inklusive dem noch-zu-sehenden Hobbit komme ich auf lächerliche 42 Filme. Selbst zuzüglich der 9 Viennale-Filme (Highlight: „Tabu“) verzeichne ich hier den niedrigsten Wert in den Chroniken der Menschheitsgeschichte (Hinweis = seit 2004).
Wie gewohnt die Top 5 in alphabetischer Reihung:
Cloud Atlas
Verschiedene Handlungsstränge in unterschiedlichen Epochen angesiedelt, in einander geschnitten obwohl teilweise ohne jeden Zusammenhang, mit einer handvoll Darsteller in mehreren Rollen. Das ist ein wenig komplexer als es die meisten Kino-Geher erwartet haben, wie ich an den leeren Sitzen nach der Pause festgestellt habe (Habe ich erwähnt, dass der Film 3 Stunden dauert? Nein? Der Film dauert 3 Stunden.)
Mich hat schon alleine die komplexe Erzählstruktur angesprochen. Dazu die einzelnen Geschichten, die für sich selbst Sinn ergeben und zum großen Gesamtbild beitragen. Das hochkarätige Cast in teilweise ungewohnten Rollen (zb: Tom Hanks als Prolo) (die ihnen nicht immer passen - zB: Tom Hanks als Prolo) und hinter aufwändigem Make-up versteckt sind. Die wunderbar zerhackte Sprache in den Episoden der fernen Zukunft. Toll gemacht und äußerst kurzweilig.
Drive
Im Mittelpunkt: ein junger, ruhiger bis schweigsamer Mechaniker und angehender Stuntfahrer, der nebenbei Fluchtfahrer für Einbrecher und Räuber ist. Dazu eine hübsche, junge Nachbarin mit Sohn. Ein bisschen anbandeln mit stillem Lächeln und scheuen Blicken. …und dann Eskalation und brutalste Gewalt.
Tolle Bilder. Tolle Darsteller. Packende Dynamik. Spannung pur. Eine große Portion Drama, ein gesunder Schuss Action und viel Thriller. Und dazwischen eine eiskalte Faust die in die Eingeweide packt.
Expendables 2
Es liegt nicht an dem schwachen Kinojahr, dass die seichte Fortsetzung eines seichten Action-Films hier steht. Dieser Film ist der absolute Wahnsinn …wahrscheinlich nur für Kerle, aber das ist völlig gleich. Beinahe Dauerfeuer, ein Killcount bei dem man nicht mehr mitkommt, aneinander gereihte One-Liner ohne Ende und ein hervorragender Überraschungsauftritt.
Nach den ersten 5 Minuten bin ich mit offenem Mund im Saal gesessen und habe mich nur mehr gefragt, wie man das Geschehene noch toppen kann. Einfach in dem man das Tempo langsam anhebt und weiterfeuert. Ich verweise im Vorfeld auf „die Klassiker“ und „Wie oft willst du denn noch zurück kommen?“
Moonrise Kingdom
Ein 12-jähriger Pfadfinder und eine gleichaltrige Melancholikerin brennen durch – auf einer kleinen Insel an der Küste Neuenglands. Sie haben nun die Inselpolizei und die Pfadfinder auf den Fersen, während ein gewaltiger Sturm aufzieht. Das wäre alles nicht sehenswert, wäre es kein Film von Wes Anderson. So reichen sich exzentrische Charaktere in seltsamen Szenen die Klinke und man lacht durch den halben Film, während es einem stets ein wenig am Herzen zieht und es höher schlagen lässt, weil man sich langsam in den Film verliebt…
Shame
Er ist jung, gut aussehend, erfolgreich, ..und leidet unter Sexsucht. Dass seine labile kleine Schwester plötzlich in sein Leben kracht passt da gar nicht rein. Sich seinem Problem und seiner Vergangenheit zu stellen … unmöglich?
Das absolut beste Drama des Jahres! Michael Fassbender ist als Zerrissener der vor seiner Sucht flüchtet einfach großartig. Carey Mulligan (übrigens die in Drive erwähnte Nachbarin) lässt sich von ihm nicht an die Wand spielen. Schonungslos. Sehenswert.
Ebenfalls gute Filme, die es aber nicht in die Top 5 geschafft haben:
Dame König Ass Spion
Englischer Spionage-Thriller in den 60ern mit großartigem Cast. Suspense und Spannung während Garry Oldman nach dem Maulwurf sucht, der Informationen an die Sowjets weitergibt.
Dredd
Der zweite sehenswerte Actionkracher des Jahres. Die Handlung ist dünn, der Bleihagel dafür umso dichter. Judge Dredd räumt im Hochhaus auf (übrigens „The Raid“ hatte heuer ein sehr ähnliches Setting) und Dank der Droge „Slo-Mo“ haben wir Zuseher ein paar der feinsten Baller-Szenen des Jahres zu sehen.
To Rome with love
Ein Woody Allen-Film über die Liebe und über Rom. Wie schon bei seinen letzten Filmen, lässt er mehrere Handlungsstränge nebeneinander laufen, mit Charakteren voller Eigenheiten. Der Mann der nur unter der Dusche singen kann, und deswegen in der Oper eine Duschkabine aufgestellt bekommt. Der gewöhnliche Büroangestellte, der plötzlich ohne jeden Grund zum Mittelpunkt der Medien-Aufmerksamkeit und Ziel aller Paparazzi wird. Der junge Architektur-Student der Alec Baldwin als Kommentator hat, während er sich in die beste Freundin seiner Freundin verliebt. Usw.
Zuletzt möchte ich noch auf zwei Filme hinweisen, die ebenfalls eine Sonderstellung im heurigen Jahr haben:
+ Iron Sky: Die Nazis sind 1945 auf die dunkle Seite des Mond geflüchtet und kommen 2016 wieder zurück. Herrliche Satire, mit tollen Anspielungen auf die US-Politik. Ich verweise auf den „Albinisierer“ der aus einem Farbigen einen Weißen macht und den „Reichs-Rechner“, dessen Computer-Leistung von einem Smartphone übertrumpft wird. Ein Film der überraschenderweise nicht übersehen werden sollte.
- Taken 2: der mit Abstand schlechteste Film des Jahres. Es gibt wirklich nichts, dass diesen Film sehenswert macht oder in diesem Film Sinn ergibt. Gerade dadurch, dass der erste Film ziemlich cool war und etwas kultiges („Ich weiß nicht wer sie sind, aber ich werde sie finden…“) hat, eine doppelte Enttäuschung. Vom Granaten-Sonar mitten am Marktplatz zum End-Kampf gegen den dicken Pseudo-Albaner im Polyester-Jogging-Anzug. … Schlimm, schlimm, schlimm.
Bücher:
Interessanterweise kann ich auch in dieser Rubrik nicht wirklich auf ein Highlight verweisen. Ich habe aber auch erstaunlich wenig gelesen, was nicht zuletzt daran lag, dass ich mit „1Q84“ zum ersten Mal an einen Murakami gestoßen bin, durch den ich mich wirklich kämpfen muss (und noch immer nicht fertig gelesen habe).
Empfehlung: die (leider überteuerte) Novella „Legion“ von Brandon Sanderson ist genauso großartig wie kurz und lässt einen auf mehr hoffen.
Fazit
Nachdem also in den Bereichen Film, Buch und Musik schwachen Jahr wird es also Zeit, dass nun morgen eine neue Ära anbricht. Ein goldenes Zeitalter, mit überragenden Kino-Besuchen, tollen Konzerten, und großartigen Büchern. Eine außergewöhnliche Reise ist schon gebucht. ..und nicht zu vergessen: wer weiß zu was für Verzweiflungstaten der Weltuntergang die Mädels treibt…
- BM out -
Black_Mage - am Donnerstag, 20. Dezember 2012, 16:47 - Rubrik: Jahresrueckblick 2012
Scheintod gewahrt - Schein wahren