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Wenn es ein Buch in alle Bestsellerlisten schafft, dann spricht das durchaus für das Buch und muss auch nicht mehr wirklich weiter kommentiert werden. Aber sowas kann mich natürlich nicht aufhalten.

Auf anhaltendes Anraten meiner Mum habe ich mir am Montag "Glenkill" von ihr ausgeborgt. Ein Schafskrimi. Und heute schon, waren alle 375 Seiten abgegrast, um es mit Glenkill-Terminologie zu sagen. Das liegt selbstverständlich daran, dass ich zur Zeit massenhaft freie Zeit bei der Hand habe... aber eindeutig auch daran, dass das Buch wirklich genial geschrieben ist.

Um es in wenigen Zeilen zu umreissen: Der Schäfer, George, wird mit einem Spaten im Leib, auf seiner Weide gefunden. Die klassische Ausgangssituation für einen Krimi, mit der Kernfrage: wer war's? Die Ermittler stellen schnell fest, dass es George an Feinden nicht gefehlt hat, was die Aufklärung natürlich nicht erleichtert. Was aber durchaus auch als Handicap zu sehen ist, ist die Tatsache, dass sich Georges Schafe selbst darum kümmern, diese mörderische Rätsel zu lösen. Und da treten dann gleich mal ganz andere Fragen in den Vordergrund: "Warum hat es geregnet?", "Warum mit einem Spaten?" und "Was ist eigentlich ein Testament?"
Stück für Stück löst die Herde um Miss Maple, deren Schafe alle ihre einzigartigen Charakteristika, Stärken und Schwächen haben, das kriminalistische Puzzle bis sie sich trauen, die Menschen des Dorfes auf die Spur des Mörders zu leiten.

Ja, das Buch ist ein klassischer Krimi. Lediglich in der Wahl der Protagonisten und der damit verbundenen Weltanschauung, liegt der wesentliche Unterschied zu anderen Geschichten dieses Genre. Aber dieser Unterschied macht den Charme aus. Natürlich sind viele interessante Anspielungen drinnen, die einem zeigen was für ein seltsames Tier der Mensch eigentlich ist ...besonders im Vergleich mit einem Schaf. Mich hat aber ehrlich gesagt am meisten begeistert, wie sehr die Autorin, Leonie Swann, innerhalb dieser Erzählperspektive bleibt. Alles wird in Schafsworten ausgedrückt, und aus Schafslogik analysiert. Irgendwann ist es selbstverständlich ..und man grast sich selbst neben jemand anderen, wenn man mit ihm plaudern will. Diese Konsequenz ist wirklich beachtenswert.

Wer sich also ein spannendes Buch zulegen will, dass er nur schwer wieder aus der Hand legen kann, weil nicht nur die Handlung packend ist, sondern auch das Szenario einzigartig, und die Erzählweise liebevoll (ich hätte am liebsten 'wollig' gesagt) gewählt ist, dem kann ich "Glenkill" nur ans Herz legen. Das ist wirklich ein besonderes Buch.

- BM out -
chazta hat am 26. Sep, 23:28 ein Lebenszeichen gegeben
schafe sind ok
aber kühe sind kuhler
hört sich trotzdem nett an. wenn ichs bei der nächsten amazonbestellung nicht vergess, kommts dazu 
 

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