Ich möchte mal Schriftsteller sein. Autor eines Buches. Das ist vielleicht bekannt, vielleicht auch manchmal hier bemerkbar. Bisher habe ich jedoch nur Kurzgeschichten und Essays zustande gebracht und einen kleinen Berg an unvollständigen Romanen, den, bis auf wenige Ausgewählte, keiner zu Gesicht bekommt.
Doch wenn ich es jemals schaffen sollte ein Buch zu schreiben, es wirklich von Anfang bis Ende (inklusive Mittelteil!), vielen Seiten und Kapiteln, also wirklich dem gesamten Drum-und-Dran durchziehe ...dann wäre es wohl so ein Buch wie "Die Normalen" von David Gilbert.
"Die Normalen" erzählt die Geschichte von Billy Shine, Ende 20, der eigentlich ein gutes Leben führen könnte. Er hat einen Elite-Uni-Abschluss, aber ernsthaft arbeiten und damit Geld verdienen will er nicht ...und das obwohl er einen massiven Schuldenberg abzuarbeiten hätte, mit dem er sich das Studium finanziert hat. Er hat eine attraktive Freundin ...aber sie sind nicht wirklich zusammen, mehr zusammen gewachsen. Und sowieso und überhaupt. Er könnte, wenn er nicht so voller Zweifel wäre, ein gutes Leben führen.
Statt dessen beschliesst er an einem Medikamenten-Test teilzunehmen. Als 'Normaler', also gesunde Person, an der die Gegenanzeigen eines Psychopharmaka aufgewiesen werden sollen. Für 2 Wochen kommt er in die Test-Klinik um mit 25 anderen gratis zu wohnen und 3 tägliche Mahlzeiten zu bekommen. Morgens seine Tabletten nehmen und Nachmittags eine Blutabnahme. Fertig - und dafür bekommt er auch noch 2.000 Dollar.
Diese zwei Wochen sind nicht bloß eine Flucht vor dem Schulden-Eintreiber Ragnar, sondern vor allem der Versuch vor sich selbst zu flüchten.
Doch womit auch immer Billy gerechnet hat, dass in diesen 2 Wochen passiert, die Gruppen-Dynamik und die Auswirkungen des Medikaments gehören eindeutig nicht dazu. Und dazwischen hat er viel freie Zeit um über seine Vergangenheit, seine Gegenwart und die Zukunft - sofern er eine hat - zu reflektieren. Willkommen bei einer wilden Achterbahn-Fahrt.
Was mir an diesem Buch wohl am besten gefallen hat, sind nicht die vielen schrägen, aber dennoch nachvollziehbaren Charaktere. Es ist auch nicht die Tatsache, dass obwohl Billy mit seinen Problemen wohl einzigartig ist, er dennoch stellvertretend für uns alle steht, die glauben mit ihren Problemen einzigartig zu sein. Es ist auch nicht die Geschichte, die mit ihren vielen kleinen Nebenplots und Billys Abschweifungen sehr abwechslungsreich bleibt, ohne den roten Faden zu verlieren.
Nein, was mich am meisten begeistert hat, ist die Art und Weise wie David Gilbert mit den Wörtern umgeht, aus denen er seine Geschichte konstruiert. Seine Erzählstruktur, die Sätze die er baut, wie er die Wörter zu diesem genialen Text verwebt. Denn so vieles, dass in diesem Buch vorkommt, erinnert mich daran, wie ich schreibe, oder was ich schon oft versucht habe zu schreiben. Sogar Stilmittel, mit denen ich erst kürzlich begonnen habe rumzuexperimentieren, finden sich in diesem Buch wieder!
Tja, es ist fraglich ob ich es jemals fertig bringe einen Roman zu schreiben, auch wenn ich jetzt wohl endlich die Zeit dazu habe. Aber für all jene, die nicht solange warten wollen, bis es bei mir endlich so weit ist, empfehle ich in der Zwischenzeit einfach mal "Die Normalen". Das sollte einen Einblick darin geben, wie es wohl wäre, wenn es bei mir mal soweit ist.
- BM out -
Doch wenn ich es jemals schaffen sollte ein Buch zu schreiben, es wirklich von Anfang bis Ende (inklusive Mittelteil!), vielen Seiten und Kapiteln, also wirklich dem gesamten Drum-und-Dran durchziehe ...dann wäre es wohl so ein Buch wie "Die Normalen" von David Gilbert.
"Die Normalen" erzählt die Geschichte von Billy Shine, Ende 20, der eigentlich ein gutes Leben führen könnte. Er hat einen Elite-Uni-Abschluss, aber ernsthaft arbeiten und damit Geld verdienen will er nicht ...und das obwohl er einen massiven Schuldenberg abzuarbeiten hätte, mit dem er sich das Studium finanziert hat. Er hat eine attraktive Freundin ...aber sie sind nicht wirklich zusammen, mehr zusammen gewachsen. Und sowieso und überhaupt. Er könnte, wenn er nicht so voller Zweifel wäre, ein gutes Leben führen.
Statt dessen beschliesst er an einem Medikamenten-Test teilzunehmen. Als 'Normaler', also gesunde Person, an der die Gegenanzeigen eines Psychopharmaka aufgewiesen werden sollen. Für 2 Wochen kommt er in die Test-Klinik um mit 25 anderen gratis zu wohnen und 3 tägliche Mahlzeiten zu bekommen. Morgens seine Tabletten nehmen und Nachmittags eine Blutabnahme. Fertig - und dafür bekommt er auch noch 2.000 Dollar.
Diese zwei Wochen sind nicht bloß eine Flucht vor dem Schulden-Eintreiber Ragnar, sondern vor allem der Versuch vor sich selbst zu flüchten.
Doch womit auch immer Billy gerechnet hat, dass in diesen 2 Wochen passiert, die Gruppen-Dynamik und die Auswirkungen des Medikaments gehören eindeutig nicht dazu. Und dazwischen hat er viel freie Zeit um über seine Vergangenheit, seine Gegenwart und die Zukunft - sofern er eine hat - zu reflektieren. Willkommen bei einer wilden Achterbahn-Fahrt.
Was mir an diesem Buch wohl am besten gefallen hat, sind nicht die vielen schrägen, aber dennoch nachvollziehbaren Charaktere. Es ist auch nicht die Tatsache, dass obwohl Billy mit seinen Problemen wohl einzigartig ist, er dennoch stellvertretend für uns alle steht, die glauben mit ihren Problemen einzigartig zu sein. Es ist auch nicht die Geschichte, die mit ihren vielen kleinen Nebenplots und Billys Abschweifungen sehr abwechslungsreich bleibt, ohne den roten Faden zu verlieren.
Nein, was mich am meisten begeistert hat, ist die Art und Weise wie David Gilbert mit den Wörtern umgeht, aus denen er seine Geschichte konstruiert. Seine Erzählstruktur, die Sätze die er baut, wie er die Wörter zu diesem genialen Text verwebt. Denn so vieles, dass in diesem Buch vorkommt, erinnert mich daran, wie ich schreibe, oder was ich schon oft versucht habe zu schreiben. Sogar Stilmittel, mit denen ich erst kürzlich begonnen habe rumzuexperimentieren, finden sich in diesem Buch wieder!
Tja, es ist fraglich ob ich es jemals fertig bringe einen Roman zu schreiben, auch wenn ich jetzt wohl endlich die Zeit dazu habe. Aber für all jene, die nicht solange warten wollen, bis es bei mir endlich so weit ist, empfehle ich in der Zwischenzeit einfach mal "Die Normalen". Das sollte einen Einblick darin geben, wie es wohl wäre, wenn es bei mir mal soweit ist.
- BM out -
Black_Mage - am Freitag, 24. August 2007, 14:48 - Rubrik: Gelesenes
Kolis (Gast) hat am 24. Aug, 17:28 ein Lebenszeichen gegeben
das...
..buch hab ich GELESEN! War wirklich wirklich sehr gut,.. streckenweise hab ich tränen gelaacht, andererseits hats mich auch nachdenklich gestimmt.. aber es ist wirklich empfehlenswert!