So, seit gestern kennen wir also 8x45, das neue Mystery-Kurzspielfilm-Format im ORF. Ich war ja sehr neugierig darauf und hab es nicht zuletzt den eifrigen Erinnerungen des Herrn Cinematographen zu verdanken, dass ich es dann doch nicht versäumt habe.
Denn wenn man beobachtet wie bei üblichen Spielfilmen (gerade denen die fürs Kino produziert werden) die Laufdauer immer weiter nach oben schiesst (nochmals vielen Dank an Peter Jackson...), ist es doch umso spannender wenn sich der Regiesseur mit nur 45 Minuten zufrieden geben darf um seine Geschichte zu erzählen. Nur so als Vergleich: das ist die übliche Laufzeit einzelner Folgen von Vorabend-Serien, und die können immerhin auf ganze Seasons bauen um ihre Charaktäre zu erklären, ihnen Tiefgang zu geben und vorallem um eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, die über die einzelnen Episoden hinausgeht.
Der erste Film, Heaven, hat mir schon von der Kurzzusammenfassung, die ich irgendwo gelesen hatte sehr zugesagt. Und als großes Plus gabs noch Josef Hader im Cast, den ich sowohl als Schauspieler aber vorallem auch als Kabarettisten sehr schätze. Die Erwartungen waren da zugegebener Massen auch entsprechend angesetzt, wurden aber dafür auch nicht enttäuscht. Gleich zu beginn, wenn Nicholas Ofczarek (Strasser) als Indianer die Wiederbelebung einsetzt ist klar, dieser Hermann wandert den schmalen Grat zwischen Realität und Wahnsinn mit großer Übung. Die Story selbst hat mir auch sehr gut gefallen und dazwischen waren einfach immer wieder großartige Szenen, zB wenn Hermann seine Schüler nach ihrer Meinung über eine von ihm verfasste Textpassage fragt, oder seine Frau sich an seiner Geliebten rächt.
Gut, das Ende ist natürlich nicht meines gewesen. Bis zuletzt hatte ich die Hoffnung Strasser hätte sich nicht an den Plan gehalten ;) Aber gut, letztendlich war der Film so konstruiert, dass es mit der zynischen Schlussszene das "Happy End" irgendwie karikiert und einem (zumindest mir) überlässt sein eigenes Ende als gegeben zu sehen.
Mit dem zweiten Film "Bruderliebe" bin ich bei weitem nicht so gut klar gekommen. Irgendwie ist mir der Film zu abrupt zu Ende, da hätte noch soviel erzählt gehört. Mir gefällt zwar die Idee, dass wir nur einen Ausschnitt sehen, und die Geschichte sicherlich weitergeht, auch wenn der Zuseher nicht mehr dabei ist, aber verdammt nochmal: ich will wissen wie :)
Abgesehen davon ist mir das Bergbauern-Szenario glaube ich auch ein wenig zu fremd um damit warm zu werden ;) Irgendwie bin ich mit der gesamten Geschichte nicht warm geworden, wahrscheinlich weil sie einfach aus war, ohne meine Fragen zu klären.
Bester erzählerischer Aspekt an "Bruderliebe": das der stumme Kaspar, der brav arbeitet, den seine Eltern lieben, der ein guter Christ ist und der eben eindeutig der Hauptcharakter ist, nachdem die Kamera meist ihm folgt eigentlich der Böse ist. Ich mein, er will sich an einer 12-jährigen vergehen, bringt seinen Bruder um, will den Mord vertuschen, und ist in seiner Gottesfurcht so eitel, dass er seinem wieder auferstandenen Bruder nicht glaubt, dass ihm die Mutter Gottes erschienen ist.
Auf der anderen Seite ist dieser kleine Bruder ein absoluter Arsch. Also wirklich kein Sympathieträger, selbst wenn er plötzlich ein "Diener Gottes" sein soll. Irgendwie hat der ganze Film keinen Sympathieträger. Sogar der Hund stirbt früh ;)
Anyway, die Stop-Motion-Sequenz mit der "schwarzen Madonna" hat mir wirklich gut gefallen. Sehr atmosphärisch, sehr stylisch.
Mein aktueller Zwischenstand also 1:1. Heaven Top, Bruderliebe ..eher nicht. Mal warten was die folgenden Donnerstage bringen.
- BM out -
Denn wenn man beobachtet wie bei üblichen Spielfilmen (gerade denen die fürs Kino produziert werden) die Laufdauer immer weiter nach oben schiesst (nochmals vielen Dank an Peter Jackson...), ist es doch umso spannender wenn sich der Regiesseur mit nur 45 Minuten zufrieden geben darf um seine Geschichte zu erzählen. Nur so als Vergleich: das ist die übliche Laufzeit einzelner Folgen von Vorabend-Serien, und die können immerhin auf ganze Seasons bauen um ihre Charaktäre zu erklären, ihnen Tiefgang zu geben und vorallem um eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, die über die einzelnen Episoden hinausgeht.
Der erste Film, Heaven, hat mir schon von der Kurzzusammenfassung, die ich irgendwo gelesen hatte sehr zugesagt. Und als großes Plus gabs noch Josef Hader im Cast, den ich sowohl als Schauspieler aber vorallem auch als Kabarettisten sehr schätze. Die Erwartungen waren da zugegebener Massen auch entsprechend angesetzt, wurden aber dafür auch nicht enttäuscht. Gleich zu beginn, wenn Nicholas Ofczarek (Strasser) als Indianer die Wiederbelebung einsetzt ist klar, dieser Hermann wandert den schmalen Grat zwischen Realität und Wahnsinn mit großer Übung. Die Story selbst hat mir auch sehr gut gefallen und dazwischen waren einfach immer wieder großartige Szenen, zB wenn Hermann seine Schüler nach ihrer Meinung über eine von ihm verfasste Textpassage fragt, oder seine Frau sich an seiner Geliebten rächt.
Gut, das Ende ist natürlich nicht meines gewesen. Bis zuletzt hatte ich die Hoffnung Strasser hätte sich nicht an den Plan gehalten ;) Aber gut, letztendlich war der Film so konstruiert, dass es mit der zynischen Schlussszene das "Happy End" irgendwie karikiert und einem (zumindest mir) überlässt sein eigenes Ende als gegeben zu sehen.
Mit dem zweiten Film "Bruderliebe" bin ich bei weitem nicht so gut klar gekommen. Irgendwie ist mir der Film zu abrupt zu Ende, da hätte noch soviel erzählt gehört. Mir gefällt zwar die Idee, dass wir nur einen Ausschnitt sehen, und die Geschichte sicherlich weitergeht, auch wenn der Zuseher nicht mehr dabei ist, aber verdammt nochmal: ich will wissen wie :)
Abgesehen davon ist mir das Bergbauern-Szenario glaube ich auch ein wenig zu fremd um damit warm zu werden ;) Irgendwie bin ich mit der gesamten Geschichte nicht warm geworden, wahrscheinlich weil sie einfach aus war, ohne meine Fragen zu klären.
Bester erzählerischer Aspekt an "Bruderliebe": das der stumme Kaspar, der brav arbeitet, den seine Eltern lieben, der ein guter Christ ist und der eben eindeutig der Hauptcharakter ist, nachdem die Kamera meist ihm folgt eigentlich der Böse ist. Ich mein, er will sich an einer 12-jährigen vergehen, bringt seinen Bruder um, will den Mord vertuschen, und ist in seiner Gottesfurcht so eitel, dass er seinem wieder auferstandenen Bruder nicht glaubt, dass ihm die Mutter Gottes erschienen ist.
Auf der anderen Seite ist dieser kleine Bruder ein absoluter Arsch. Also wirklich kein Sympathieträger, selbst wenn er plötzlich ein "Diener Gottes" sein soll. Irgendwie hat der ganze Film keinen Sympathieträger. Sogar der Hund stirbt früh ;)
Anyway, die Stop-Motion-Sequenz mit der "schwarzen Madonna" hat mir wirklich gut gefallen. Sehr atmosphärisch, sehr stylisch.
Mein aktueller Zwischenstand also 1:1. Heaven Top, Bruderliebe ..eher nicht. Mal warten was die folgenden Donnerstage bringen.
- BM out -
Black_Mage - am Freitag, 13. Januar 2006, 15:53 - Rubrik: Gesehenes
dödelhai hat am 13. Jan, 18:08 ein Lebenszeichen gegeben
ich find beide warn gut, wobei mir der 2e ein stückchen besser gefiel vll liegt das am drang seinen eigenen bruder zu ermorden ja oder...., na mal schaun was nächsten donnerstag auf uns zu kommt, wobei die vorschau schon recht interessant is
Antichrist hat am 15. Jan, 11:04 ein Lebenszeichen gegeben
"Den Bruder kalt machen!" - Der Gedanke hat wirklich was!!!!!!
Anonymchen (Gast) hat am 11. Jun, 17:57 ein Lebenszeichen gegeben
Bruderliebe
Ich fand den zweiten viiiiiiiiiiiiel besser...und der kleine Bruder (Michael) war voooooooll süß...
schmacht, schmacht...