Moment. Ich weiß, das klingt so als würde ich meinem nicht mal so alten Beitrag gerade widersprechen. Lasst mich mal ein wenig ausholen.
Alle Macht dem Volke
Kickstarter - Synonymhaft für Crowdfunding nennt seine Unterstützer "Backer" (mit neudeutschem Umlaut-A) und die backen (mit selbigem ä) eben Projekte.
Crowdfunding ist wohl nicht mehr der erklärungsnötige Geheimbegriff, der er noch vor 2, 3 Jahren war. Aber hier mal der Übersicht wegen ein kurzer Abriss.
Statt eine Idee lange Sponsoren anzutragen, zur Marktreife zu bringen und auf Abnehmer zu hoffen, tritt man beim Crowdfunding direkt an seine Zielgruppe heran. Das hat für den geneigten Entrepreneur den klaren Vorteil, dass er schon zu Beginn weiß, ob es überhaupt Leute die gibt die an seinem Produkt interessiert sind. Außerdem ermöglicht es die Finanzierung vorab und spült nicht das investierte Geld bei Erfolg wieder in die Kasse.
Für den Unterstützer wiederum geben Crowdfunding-Plattformen die Sicherheit, dass Ihre "Pledge" (also die Zusage eine gewisse Summe beizusteuern) erst verrechnet wird, wenn das Projekt auch ausreichend finanziert wird.
Das heißt, der Antragsteller gibt zu Beginn an wie viel Geld er für die Umsetzung seiner Idee mindestens braucht, erstellt eine Vielzahl an "Tiers" (Belohnungs-Stufen) mit Goodies für die Unterstützer und bekommt 30 Tage Zeit die Werbetrommel ausreichend zu rühren. Wenn mehr Geld zusammenkommt als erhofft, werden meist zusätzliche Goodies versprochen.
Ich habe vorhin leicht irreführend den Begriff "Produkt" verwendet. Denn bei den vorgestellten Projekten handelt es sich nicht bloß um aufregende Gadgets, Videospiele oder Musik-Alben. Auch Suppenküchen, Kunst & Theater und Gemeinschafts-Projekte suchen Ihre Förderer.
Das Konzept ist überaus erfolgreich. Manche Projekte spielen Millionen ein und neben Kickstarter gibt es mittlerweile auch viele andere Crowdfunding-Plattformen, die teilweise auch einen regionalen oder Produkt-Fokus haben.
Backe, Backe, Konsole
Ich hatte Kickstarter eine Weile beobachtet und spannende Projekte mitverfolgt, bis ich irgendwann nicht widerstehen konnte. Das ausschlaggebende Projekt war eine "unabhängige" Spiel-Konsole mit Android-Betriebssystem im Juli 2012. Die sogenannte OUYA hätte 950.000$ gebraucht ...und von über 60.000 Unterstützen über 8,5 Millionen $ erhalten. Damals eine Sensation.
Mit diesem Projekt war jede Hemmschwelle überwunden und nun backte ich wild vor mich hin. Ein Zombie-Kartenspiel, ein Buch, eine Martial-Arts Web-Serie, Verpackungsmaterial für Brettspiele und einige Videospiele. Mehr als 600$ habe ich innerhalb meines ersten Jahres in Kickstarter-Projekte investiert.
Es ist nicht alles Gold was gleißt...
Als Backer unterstützt man Ideen. Man sorgt dafür, dass jemand seine Vision umsetzen kann und bekommt dafür eben oft das 'Produkt' und eventuelle Goodies in irgendeiner Form geschenkt.
Aber man kauft nichts. Nur weil jemand meint, dass er die großartigste Idee hat wie man etwas umsetzt, dass es so noch nicht gab, heißt das nicht, dass ihm das am Ende des Tages auch gelingt. Oder in der Zeit, die er sich dafür vorgenommen hat.
"Zeit" ist die erste Lektion die man als Backer lernt. Kaum Etwas wird in der im Projekt versprochen Zeit fertig.
Dass das Endergebnis dann anders ausfallen kann, als man es sich (und wahrscheinlich viele weitere Backer) gedacht hat, ist die nächste unangenehme Erkenntnis.
Interessanterweise habe ich einige meiner 'ersten' Projekte bis heute nicht erhalten. Oder im Fall der OUYA auch einfach storniert, als das mit der Lieferung nicht klappen wollte. 1 1/2 Jahre nach der Kickstarter-Kampagne war auch aus meiner Vorfreude die Luft raus.
Die Vorfreude ist überhaupt so eine Sache. Während der Kampagne wird man natürlich aufgeputscht wie großartig die Idee nicht ist. Laufend gibt es Updates. Enthusiastische Backer im Messageboard. Huiuiui. Dann wartet man und wartet man und vergisst schon fast darauf, dass da mal was war...
... wie man oft euch unterweist.
Deswegen habe ich dann doch im letztes Jahr aufgehört mein Geld in Kickstarter-Projekte zu stecken. Vor allem weil die wirklich interessanten Projekte auch entsprechend lange Laufzeiten haben - zb wird ein Weltall-Teleskop das ich unterstütze frühestens im August 2015 in den Orbit geschossen.
Und dann habe ich den Newsletter eines meiner bevorzugten Musiker erhalten. Er lässt sich sein neues Album* von den Fans finanzieren.
...und schon bin ich zurück.
Zum Beispiel habe ich dem Straußen-Polster meine Unterstützung zugesagt. Ein Kopfpolster in den man seinen Arm stecken kann!
Dass dieses Projekt nach 9 Tagen bereits mehr als 200% seines gewünschten Mindestbetrags erhalten hat, zeigt wohl, dass einige Leute gerne ein gemütliches Schläfchen halten wollen ;)
Mal schauen wie lange ich nun wieder mein Geld Richtung Kickstarter werfe, bis ich frustriert bin, weil meine Dinge nicht daher kommen.
Mir fällt auch gerade auf, dass ich keine Projekte buk sondern gebackt habe. Denglisch halt.
- BM out -
*bitte unterstützen, damit das Album auch wirklich finanziert wird. Tut es für mich.
Alle Macht dem Volke
Kickstarter - Synonymhaft für Crowdfunding nennt seine Unterstützer "Backer" (mit neudeutschem Umlaut-A) und die backen (mit selbigem ä) eben Projekte.
Crowdfunding ist wohl nicht mehr der erklärungsnötige Geheimbegriff, der er noch vor 2, 3 Jahren war. Aber hier mal der Übersicht wegen ein kurzer Abriss.
Statt eine Idee lange Sponsoren anzutragen, zur Marktreife zu bringen und auf Abnehmer zu hoffen, tritt man beim Crowdfunding direkt an seine Zielgruppe heran. Das hat für den geneigten Entrepreneur den klaren Vorteil, dass er schon zu Beginn weiß, ob es überhaupt Leute die gibt die an seinem Produkt interessiert sind. Außerdem ermöglicht es die Finanzierung vorab und spült nicht das investierte Geld bei Erfolg wieder in die Kasse.
Für den Unterstützer wiederum geben Crowdfunding-Plattformen die Sicherheit, dass Ihre "Pledge" (also die Zusage eine gewisse Summe beizusteuern) erst verrechnet wird, wenn das Projekt auch ausreichend finanziert wird.
Das heißt, der Antragsteller gibt zu Beginn an wie viel Geld er für die Umsetzung seiner Idee mindestens braucht, erstellt eine Vielzahl an "Tiers" (Belohnungs-Stufen) mit Goodies für die Unterstützer und bekommt 30 Tage Zeit die Werbetrommel ausreichend zu rühren. Wenn mehr Geld zusammenkommt als erhofft, werden meist zusätzliche Goodies versprochen.
Ich habe vorhin leicht irreführend den Begriff "Produkt" verwendet. Denn bei den vorgestellten Projekten handelt es sich nicht bloß um aufregende Gadgets, Videospiele oder Musik-Alben. Auch Suppenküchen, Kunst & Theater und Gemeinschafts-Projekte suchen Ihre Förderer.
Das Konzept ist überaus erfolgreich. Manche Projekte spielen Millionen ein und neben Kickstarter gibt es mittlerweile auch viele andere Crowdfunding-Plattformen, die teilweise auch einen regionalen oder Produkt-Fokus haben.
Backe, Backe, Konsole
Ich hatte Kickstarter eine Weile beobachtet und spannende Projekte mitverfolgt, bis ich irgendwann nicht widerstehen konnte. Das ausschlaggebende Projekt war eine "unabhängige" Spiel-Konsole mit Android-Betriebssystem im Juli 2012. Die sogenannte OUYA hätte 950.000$ gebraucht ...und von über 60.000 Unterstützen über 8,5 Millionen $ erhalten. Damals eine Sensation.
Mit diesem Projekt war jede Hemmschwelle überwunden und nun backte ich wild vor mich hin. Ein Zombie-Kartenspiel, ein Buch, eine Martial-Arts Web-Serie, Verpackungsmaterial für Brettspiele und einige Videospiele. Mehr als 600$ habe ich innerhalb meines ersten Jahres in Kickstarter-Projekte investiert.
Es ist nicht alles Gold was gleißt...
Als Backer unterstützt man Ideen. Man sorgt dafür, dass jemand seine Vision umsetzen kann und bekommt dafür eben oft das 'Produkt' und eventuelle Goodies in irgendeiner Form geschenkt.
Aber man kauft nichts. Nur weil jemand meint, dass er die großartigste Idee hat wie man etwas umsetzt, dass es so noch nicht gab, heißt das nicht, dass ihm das am Ende des Tages auch gelingt. Oder in der Zeit, die er sich dafür vorgenommen hat.
"Zeit" ist die erste Lektion die man als Backer lernt. Kaum Etwas wird in der im Projekt versprochen Zeit fertig.
Dass das Endergebnis dann anders ausfallen kann, als man es sich (und wahrscheinlich viele weitere Backer) gedacht hat, ist die nächste unangenehme Erkenntnis.
Interessanterweise habe ich einige meiner 'ersten' Projekte bis heute nicht erhalten. Oder im Fall der OUYA auch einfach storniert, als das mit der Lieferung nicht klappen wollte. 1 1/2 Jahre nach der Kickstarter-Kampagne war auch aus meiner Vorfreude die Luft raus.
Die Vorfreude ist überhaupt so eine Sache. Während der Kampagne wird man natürlich aufgeputscht wie großartig die Idee nicht ist. Laufend gibt es Updates. Enthusiastische Backer im Messageboard. Huiuiui. Dann wartet man und wartet man und vergisst schon fast darauf, dass da mal was war...
... wie man oft euch unterweist.
Deswegen habe ich dann doch im letztes Jahr aufgehört mein Geld in Kickstarter-Projekte zu stecken. Vor allem weil die wirklich interessanten Projekte auch entsprechend lange Laufzeiten haben - zb wird ein Weltall-Teleskop das ich unterstütze frühestens im August 2015 in den Orbit geschossen.
Und dann habe ich den Newsletter eines meiner bevorzugten Musiker erhalten. Er lässt sich sein neues Album* von den Fans finanzieren.
...und schon bin ich zurück.
Zum Beispiel habe ich dem Straußen-Polster meine Unterstützung zugesagt. Ein Kopfpolster in den man seinen Arm stecken kann!
Dass dieses Projekt nach 9 Tagen bereits mehr als 200% seines gewünschten Mindestbetrags erhalten hat, zeigt wohl, dass einige Leute gerne ein gemütliches Schläfchen halten wollen ;)
Mal schauen wie lange ich nun wieder mein Geld Richtung Kickstarter werfe, bis ich frustriert bin, weil meine Dinge nicht daher kommen.
Mir fällt auch gerade auf, dass ich keine Projekte buk sondern gebackt habe. Denglisch halt.
- BM out -
*bitte unterstützen, damit das Album auch wirklich finanziert wird. Tut es für mich.
Black_Mage - am Donnerstag, 9. Oktober 2014, 00:41
Scheintod gewahrt - Schein wahren
Dieser Tag in der U4 (Längenfeldgasse):
Die UBahn sagt, dass man nicht mehr einsteigen soll.
Die UBahn-Tür preifft.
Das Licht über der UBahn-Tür blinkt.
Eine alte Frau, eine junge Frau, ein kleines Mädchen und ein Kinder-Buggy mit Passagier schmeissen* sich durch die sich schließende Tür. Und werden erwartungsgemäß von den Türen "gezwickt".
Die Türe öffnet sich nochmals, die Damen schieben sich vollends in die Kabine und die Türen schließen sich wie der Vorhang beim Schlußakt.
Schlußakt? Nein - jetzt geht das Theater erst los.
"Frechheit." und "Furchtbar!" und "Unglaublich." erklären sie einander (und allen anderen in Hörweite), die Hände fuchteln scheibenwischerartig vor ihren Gesichtern.
Inhaltlich korrekt. ...aber definitiv gegen die falschen Leute gerichtet.
Man sollte glauben, dass der Tür-Zwick-Schmerz sie zu Sinnen ruft. Vor allem die Mutter mit ihren Kindern. Wohl nicht in diesem Leben, oder zumindest dieser Stadt.
- BM out -
(*Nein, nicht Indiana Jones-Style. Eher Gangloff).
Die UBahn sagt, dass man nicht mehr einsteigen soll.
Die UBahn-Tür preifft.
Das Licht über der UBahn-Tür blinkt.
Eine alte Frau, eine junge Frau, ein kleines Mädchen und ein Kinder-Buggy mit Passagier schmeissen* sich durch die sich schließende Tür. Und werden erwartungsgemäß von den Türen "gezwickt".
Die Türe öffnet sich nochmals, die Damen schieben sich vollends in die Kabine und die Türen schließen sich wie der Vorhang beim Schlußakt.
Schlußakt? Nein - jetzt geht das Theater erst los.
"Frechheit." und "Furchtbar!" und "Unglaublich." erklären sie einander (und allen anderen in Hörweite), die Hände fuchteln scheibenwischerartig vor ihren Gesichtern.
Inhaltlich korrekt. ...aber definitiv gegen die falschen Leute gerichtet.
Man sollte glauben, dass der Tür-Zwick-Schmerz sie zu Sinnen ruft. Vor allem die Mutter mit ihren Kindern. Wohl nicht in diesem Leben, oder zumindest dieser Stadt.
- BM out -
(*Nein, nicht Indiana Jones-Style. Eher Gangloff).
Black_Mage - am Donnerstag, 9. Oktober 2014, 00:23 - Rubrik: Gesehenes
Scheintod gewahrt - Schein wahren
Zur besseren Anschauung hier die erwähnten Back-Herausforderungen in ihrer vollen Pracht und im Anschnitt.
Die Schokobombe:
Die Mouse au chocolat Charlotte
Die ...äh.. Nutellacreme-Zikkurat
- BM out -
Die Schokobombe:
Die Mouse au chocolat Charlotte
Die ...äh.. Nutellacreme-Zikkurat
- BM out -
Black_Mage - am Montag, 29. September 2014, 13:50 - Rubrik: Gekochtes
Backen ist nicht so mein Ding. (Referenz #1 "Erdbeer-Basilikum-Roulade")
In der Schule waren Desserts zwar auch am Lehrplan, aber halt mehr im Bereich von Parfaits, Tartelettes oder filetiertem Obst. Einfach einen Kuchenteig anrühren und ins Rohr schieben? Viel zu banal für eine HBLA.
Meine Freude am Kochen ist somit nie aufs Backen übertragen worden.
Rezepte sind für Anfänger
In meinem privaten Küchenleben hat das backen keinen Einzug erhalten, da ich nicht gerne wiege und messe und Rezepte studiere und befolge. Außerdem war es in meiner alten Wohnung gar nicht möglich: das Backrohr konnte keine konstante Temperatur halten (hat quasi "endlos" geheizt). Bei einem Auflauf oder Braten kein so großes Problem, aber Kuchen sind da scheinbar heikel.
Ich hatte auch sehr lange keinen Mixer. Der den ich jetzt besitze, ist eigentlich ein Geborgter, den ich nie zurückgegeben habe ;)
Außerdem gab es was das Stillen von Kuchen-Gusto anging halt auch andere Kandidaten, wie Großmütter, Mutter und Freundinnen. (Klischee, Klischee)
Gerade in der Zeit als ich mit der Frau Whitemage zusammen war, habe ich mich gerne um das 'richtige' Essen gekümmert und sie hat für Muffins, Brownies, etc gesorgt. Das einzige Dessert dass ich mir angeeignet hatte, war das Tiramisu. Das wiederum habe ich 'gemeistert' und kenne einige unterschiedliche Varianten davon.
Versuche etwas anderes zu erstellen waren immer eine mittlere Katastrophe. (Referenz #2 "Caramel-Cheesecake")
Mit der "neuen" Wohnung, der damit verbundenen neuen Küche und dem genauso neuen, darin stehenden Backrohr, bin ich zumindest um die Backrohr-Ausrede umgefallen. Was auch egal war, denn ich hatte ja eh kein großes Interesse daran zu backen.
Umgang mit zweifelhafter Gesellschaft
Im "neuen" Job wiederum gab es dann eine Kollegin die auch ohne Anlass mal Kuchen gebacken und mitgebracht hat. Das habe ich quasi als Inspiration dafür genommen, um einen Blechkuchen mit Rhabarber zu machen. Ich liebe Rhabarber-Kuchen ...aber eben 1 Stück nur für mich zu backen, war nie eine Option. Die Idee ein Blech zu machen, mir mein Stück zu sichern und den Rest unter den immer hungrigen Kollegen zu verteilen war ...eine Erleuchtung.
(Außerdem wollte ich da nicht so schmarotzerhaft immer Andreas Kuchen essen und nie was zurück geben.)
Es ist wahrscheinlich nicht nur beim Kochen so, aber wenn ich etwas probiere und das Ergebnis passt nicht zu meiner Vorstellung/Erwartung, dann wiederhole ich es. Und wiederhole ich es. Und wiederhole ich es ...bis ich das Gericht so hinbekomme wie ich will. Gulasch war so etwas, wo ich schon geglaubt habe ich kotze mich an, wenn ich noch ein Mal Gulasch essen "muss". Das habe ich über wenige Wochen hinweg alle paar Tage gekocht. ;)
Der erste Rhabarber-Kuchen war gut ...aber nicht so gut wie ich wollte. Und Rhabarber war noch über. Genug für 2 weitere Blech... Rhabarber-Kuchen als Einstiegs-Droge. Das hört man auch nicht oft.
Jedenfalls wurde ich von den Kollegen nun also aufgefordert öfter Kuchen mitzubringen. Als die backende Kollegin Anfang des Jahres das Unternehmen verlassen hat, wurde mir quasi der Kochlöffel als Staffel weitergereicht. Als Freund von Anerkennung, Lob und Dankesworten ist mir da nicht viel übrig geblieben, als diesem Wunsch nachzukommen.
Einem alten Hund bringt man keine neuen Tricks bei
Wie gesagt bin ich kein großer Rezept-Leser und mit inadäquatem Werkzeug ausgestattet. Einen Plastikbecher mit Markierungen für Liter-Angaben (und kryptische Oz's) habe ich zwar schon immer, und mittlerweile auch einen Teigspatel, aber die Küchenwaage verweigere ich standhaft.
Ich verwende Rezepte um die nötigen Zutaten und ungefähren Mengenverhältnisse zu erfahren und dann lege ich einfach los. Mittlerweile weiß ich ja auch, welche Konsistenz für welche Art von Kuchen ich brauche und bin mir sicher, dass meine Schätzungen wie viel Mehl noch in einem Päckchen ist, recht akkurat sind.
Unvermeidlich habe ich also mit meiner typischen "trial & error"-Methode doch noch das Backen gelernt.
Die sportliche Herausforderung
Und ebenfalls typisch für mich habe ich mich natürlich nicht mit Rhababer-Blechkuchen und einem Rührkuchen in der Kastenform zufrieden gegeben.
Mit einer der Mutter abgeluchsten Springform habe ich die Mohntorte erobert. Dann die Schokotorte unterworfen. Nachdem ich eine Schokobomben gezündet und eine Mouse au chocolat-Charlotte erklommen habe, war nun mein letzter Akt die Errichtung einer mit Nutella-Creme gefüllte Zikkurat* die meine Glorie für die Nachwelt festhalten sollte. (Okay, eine zweistufige Torte keine Zikkurat, muss aber als Monument reichen.)
Mein Problem ist halt nicht nur, dass ich eigentlich nicht gerne backe. Ich will auch nicht an mir selbst gemessen werden. Ich will nichts noch mal machen und dann hören "Das letzte mal war es besser.". Und nach all den aufwändigen Torten zum einfachen Rührkuchen zurück zu gehen, scheint mir vergebene Liebesmüh zu sein.
eigner Herd ist Goldes Wert
Als ich nun in der Arbeit verkündet habe, dass ich nun endgültig genug habe von der Backerei und ich mir selbst bewiesen habe, dass ich es kann, kam natürlich große Enttäuschung und Protest auf.
Ganz bin ich das Thema nun noch nicht los. Im November feiert eine Freundin (und begeisterte Mohntorten-Esserin) Sponsion und ich habe ihr im Wahn versprochen, sie bekommt eine Mohntorten-Schultüte zu backen (mehr eine Frage der Ingenieurskunst denn der Zuckerbäckerei). Außerdem hat die mir gegenübersitzende Kollegin mir Gewalt angedroht, wenn sie nicht zu ihrem 30er nächstes Jahr etwas Gebackenes bekommt.
Außerdem bedeutet es natürlich auch, dass ich nicht mehr einfach so einen Rhababer-Kuchen bekomme. Oder einen Schokokuchen. ...und ich hab da mal ein tolles Rezept für Schoko-Cookies bekommen.
Nunja, vielleicht brauche ich mal wieder das Lob. Besser ich halte mir das Backrohr warm...
- BM out -
In der Schule waren Desserts zwar auch am Lehrplan, aber halt mehr im Bereich von Parfaits, Tartelettes oder filetiertem Obst. Einfach einen Kuchenteig anrühren und ins Rohr schieben? Viel zu banal für eine HBLA.
Meine Freude am Kochen ist somit nie aufs Backen übertragen worden.
Rezepte sind für Anfänger
In meinem privaten Küchenleben hat das backen keinen Einzug erhalten, da ich nicht gerne wiege und messe und Rezepte studiere und befolge. Außerdem war es in meiner alten Wohnung gar nicht möglich: das Backrohr konnte keine konstante Temperatur halten (hat quasi "endlos" geheizt). Bei einem Auflauf oder Braten kein so großes Problem, aber Kuchen sind da scheinbar heikel.
Ich hatte auch sehr lange keinen Mixer. Der den ich jetzt besitze, ist eigentlich ein Geborgter, den ich nie zurückgegeben habe ;)
Außerdem gab es was das Stillen von Kuchen-Gusto anging halt auch andere Kandidaten, wie Großmütter, Mutter und Freundinnen. (Klischee, Klischee)
Gerade in der Zeit als ich mit der Frau Whitemage zusammen war, habe ich mich gerne um das 'richtige' Essen gekümmert und sie hat für Muffins, Brownies, etc gesorgt. Das einzige Dessert dass ich mir angeeignet hatte, war das Tiramisu. Das wiederum habe ich 'gemeistert' und kenne einige unterschiedliche Varianten davon.
Versuche etwas anderes zu erstellen waren immer eine mittlere Katastrophe. (Referenz #2 "Caramel-Cheesecake")
Mit der "neuen" Wohnung, der damit verbundenen neuen Küche und dem genauso neuen, darin stehenden Backrohr, bin ich zumindest um die Backrohr-Ausrede umgefallen. Was auch egal war, denn ich hatte ja eh kein großes Interesse daran zu backen.
Umgang mit zweifelhafter Gesellschaft
Im "neuen" Job wiederum gab es dann eine Kollegin die auch ohne Anlass mal Kuchen gebacken und mitgebracht hat. Das habe ich quasi als Inspiration dafür genommen, um einen Blechkuchen mit Rhabarber zu machen. Ich liebe Rhabarber-Kuchen ...aber eben 1 Stück nur für mich zu backen, war nie eine Option. Die Idee ein Blech zu machen, mir mein Stück zu sichern und den Rest unter den immer hungrigen Kollegen zu verteilen war ...eine Erleuchtung.
(Außerdem wollte ich da nicht so schmarotzerhaft immer Andreas Kuchen essen und nie was zurück geben.)
Es ist wahrscheinlich nicht nur beim Kochen so, aber wenn ich etwas probiere und das Ergebnis passt nicht zu meiner Vorstellung/Erwartung, dann wiederhole ich es. Und wiederhole ich es. Und wiederhole ich es ...bis ich das Gericht so hinbekomme wie ich will. Gulasch war so etwas, wo ich schon geglaubt habe ich kotze mich an, wenn ich noch ein Mal Gulasch essen "muss". Das habe ich über wenige Wochen hinweg alle paar Tage gekocht. ;)
Der erste Rhabarber-Kuchen war gut ...aber nicht so gut wie ich wollte. Und Rhabarber war noch über. Genug für 2 weitere Blech... Rhabarber-Kuchen als Einstiegs-Droge. Das hört man auch nicht oft.
Jedenfalls wurde ich von den Kollegen nun also aufgefordert öfter Kuchen mitzubringen. Als die backende Kollegin Anfang des Jahres das Unternehmen verlassen hat, wurde mir quasi der Kochlöffel als Staffel weitergereicht. Als Freund von Anerkennung, Lob und Dankesworten ist mir da nicht viel übrig geblieben, als diesem Wunsch nachzukommen.
Einem alten Hund bringt man keine neuen Tricks bei
Wie gesagt bin ich kein großer Rezept-Leser und mit inadäquatem Werkzeug ausgestattet. Einen Plastikbecher mit Markierungen für Liter-Angaben (und kryptische Oz's) habe ich zwar schon immer, und mittlerweile auch einen Teigspatel, aber die Küchenwaage verweigere ich standhaft.
Ich verwende Rezepte um die nötigen Zutaten und ungefähren Mengenverhältnisse zu erfahren und dann lege ich einfach los. Mittlerweile weiß ich ja auch, welche Konsistenz für welche Art von Kuchen ich brauche und bin mir sicher, dass meine Schätzungen wie viel Mehl noch in einem Päckchen ist, recht akkurat sind.
Unvermeidlich habe ich also mit meiner typischen "trial & error"-Methode doch noch das Backen gelernt.
Die sportliche Herausforderung
Und ebenfalls typisch für mich habe ich mich natürlich nicht mit Rhababer-Blechkuchen und einem Rührkuchen in der Kastenform zufrieden gegeben.
Mit einer der Mutter abgeluchsten Springform habe ich die Mohntorte erobert. Dann die Schokotorte unterworfen. Nachdem ich eine Schokobomben gezündet und eine Mouse au chocolat-Charlotte erklommen habe, war nun mein letzter Akt die Errichtung einer mit Nutella-Creme gefüllte Zikkurat* die meine Glorie für die Nachwelt festhalten sollte. (Okay, eine zweistufige Torte keine Zikkurat, muss aber als Monument reichen.)
Mein Problem ist halt nicht nur, dass ich eigentlich nicht gerne backe. Ich will auch nicht an mir selbst gemessen werden. Ich will nichts noch mal machen und dann hören "Das letzte mal war es besser.". Und nach all den aufwändigen Torten zum einfachen Rührkuchen zurück zu gehen, scheint mir vergebene Liebesmüh zu sein.
eigner Herd ist Goldes Wert
Als ich nun in der Arbeit verkündet habe, dass ich nun endgültig genug habe von der Backerei und ich mir selbst bewiesen habe, dass ich es kann, kam natürlich große Enttäuschung und Protest auf.
Ganz bin ich das Thema nun noch nicht los. Im November feiert eine Freundin (und begeisterte Mohntorten-Esserin) Sponsion und ich habe ihr im Wahn versprochen, sie bekommt eine Mohntorten-Schultüte zu backen (mehr eine Frage der Ingenieurskunst denn der Zuckerbäckerei). Außerdem hat die mir gegenübersitzende Kollegin mir Gewalt angedroht, wenn sie nicht zu ihrem 30er nächstes Jahr etwas Gebackenes bekommt.
Außerdem bedeutet es natürlich auch, dass ich nicht mehr einfach so einen Rhababer-Kuchen bekomme. Oder einen Schokokuchen. ...und ich hab da mal ein tolles Rezept für Schoko-Cookies bekommen.
Nunja, vielleicht brauche ich mal wieder das Lob. Besser ich halte mir das Backrohr warm...
- BM out -
Black_Mage - am Sonntag, 28. September 2014, 15:27 - Rubrik: Gekochtes
Scheintod gewahrt - Schein wahren